Bergedorf. Gestern hat der Senat über die Verteilung von gut 550 Millionen Euro für die Konjunkturförderung entschieden (s. Seite 4). Bergedorf hatte diverse Projekte angemeldet - und darf sich über viele Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln freuen.

Eine eher kleine Summe stößt in Bergedorf auf große Beachtung: 500 000 Euro werden für die Sternwarte auf dem Gojenberg bereitgestellt, für die Sanierung des Meridiankreis-Gebäudes. "Hamburg, Behörde wie Universität, stellen sich der Verantwortung für den Erhalt der Sternwarte", lobt Bezirksamtsleiter Christoph Krupp. Eine halbe Million hatte die Bezirksversammlung der Sternwarte bereits zugesagt, fürs lang geplante Besucherzentrum.

In Wissenschaft und Forschung fließen weitere 3,5 Millionen Euro: Die Summe ist gedacht für Sanierung und Modernisierung von Chemieräumen an der Hochschule für angewandte Wissenschaften.

Nach "bz"-Informationen darf sich Bergedorf zudem Hoffnungen machen, Standort für ein Hochtechnologie-Projekt zu werden. 13 Millionen Euro sind dafür vorgesehen.

Der jüngst von der Bezirksversammlung beschlossene Vorstoß für mehr Lärmschutz an der Bahnlinie im Bereich Neuallermöhe fand keine Zustimmung. Ganz anders der bereits lange diskutierte Ausbau des Regattazentrums in Allermöhe. Mit zwei Millionen Euro soll die Anlage für internationale Wettbewerbe fit gemacht werden.

Eine Million Euro aus dem Konjunkturprogramm soll in den Umbau des Billtal-Stadions fließen. Die CDU will versuchen, weitere Mittel bei der Stadt für das Projekt einzuwerben, dessen Kosten auf 3,1 Millionen Euro geschätzt werden. Die Förderung aus dem Konjunkturprogramm ist für Bergedorf mehrfach von Vorteil: Rainer Hansen, in Hamburgs Bildungsbehörde für Sportstätten zuständig, kann auf diese Summe keinen Einfluss mehr nehmen. Zudem ist sein alter Plan, den Umbau über sechs Jahre zu strecken, damit vom Tisch: "Die Planungen müssen zügig umgesetzt, die Arbeiten 2010 abgeschlossen werden", stellt Kai-Uwe Inselmann, Sprecher der Behörde für Kultur, Sport und Medien, klar. Der Kunstrasenplatz rückt nach Jahren näher. Ob es für eine moderne Tartanbahn reicht, ist offen.

Die Förderung hatte sich schon Montag herumgesprochen. Daraufhin war Hansen vom Sport- und Kulturausschuss kurzfristig als Referent ausgeladen worden: Bergedorfs Politik verzichtete auf ihre harsche Kritik an Hansens Meinungswechsel, der überraschend Front gegen die Sanierung und Modernisierung des Stadions gemacht hatte.