Kirchwerder. Tanja und Herbert Burmester sind misstrauisch geworden. Jeder, den das Paar auf seinem oder den Nachbargrundstücken erblickt, könnte wieder ein Dieb sein. Zwei ihrer drei Freiland-Gießwagen sind den Burmesters gestohlen worden - der letzte Diebstahl liegt noch keinen Monat zurück.

In zwei Jahren wurden allein elf Freiland-Gießwagen südlich des Hohendeicher Sees gestohlen.

Bereits im Mai 2004 verschwanden zwei Fräsen und ein Grasmäher aus der Gärtnerei am Warwischer Hauptdeich - Gesamtschaden: 16 700 Euro.

Die Burmesters stehen nicht allein vor dem Problem. Im Raum Warwisch, Hohendeich und Oortkaten wurden in den vergangenen zwei Jahren 15 Geräte gestohlen - darunter elf Freiland-Gießwagen für jeweils 3000 Euro. "Die Diebe haben es ausschließlich auf die Technik abgesehen", sind sich Herbert Burmester und sein Nachbar Arnold Timmann, der seit Oktober 2008 einen seiner Gießwagen vermisst, sicher.

Um die etwa 120 Kilogramm schweren Geräte, die laut Timmann "nur im Gartenbau verwendbar sind", überhaupt abtransportieren zu können, kappen die Diebe die 15 bis 20 Meter weit ausladenden Rohre, aus denen das Wasser auf die Freiland-Topfpflanzen rieselt. Übrig bleibt der gut einen Meter lange Eisenfuß. Auf ihm befindet sich der Antrieb. Zusätzlich ragt aus dem Fuß eine etwa zwei Meter lange Metallstange, an der der Elektrik-Kasten angebracht ist. Gewicht und Ausmaße erfordern "eigentlich drei Mann, um das Gerät überhaupt transportieren zu können", sagt Burmester.

Beim Wegschaffen seines zweiten Gießwagens am 27. Dezember gegen 23.30 Uhr "liehen" sich die Diebe für das schwere Gerät eine Sackkarre und transportierten es vom Grundstück der Burmesters bis zum Süderquerweg - etwa 500 Meter weit. Dort stand ein Fahrzeug bereit, in das sie den Gießwagen verluden. Die Sackkarre ließen sie zurück.

Zwar erstatteten Burmester und Timmann bei jedem Diebstahl Anzeige, ein Großteil ihrer Nachbarn tat dies aber nicht. Deshalb vermutet Jürgen Luda, Sachgebietsleiter Einbruch im Bergedorfer Polizeikommissariat, hinter den Delikten auch "keine Serie". Ihm fehlten jegliche Hinweise, wie zum Beispiel Autokennzeichen, um die Straftaten verfolgen zu können. "Wer etwas Verdächtiges beobachtet oder Hinweise geben kann, sollte nicht zögern, die Polizei anzurufen", sagt Luda. Darum bitten auch die geschädigten Gärtner. Ab April stehen wieder auf Tausenden von Quadratmetern die Topfblumen im Freiland. "Wenn wir auch noch unseren dritten Gießwagen verlieren, können wir einpacken", sagt Tanja Burmester.