Moorfleet (wi). In puncto Selbstbedienung setzt der schwedische Möbelriese Ikea seit langem Maßstäbe. Bislang suchten sich die Kunden die Möbel allein aus und holten sie aus den entsprechenden Regalen.

Künftig kassieren sich Ikea-Kunden auch selbst ab. Bis Mitte 2009 soll nahezu jede zweite der bundesweit 700 Kassen in den insgesamt 43 Einrichtungshäusern auf Selbstbedienung umgestellt werden. Im Einrichtungshaus in Moorfleet werden die SB-Kassen zurzeit aufgebaut und gehen in den nächsten Tagen in Betrieb.

"Wir stellen sieben Blöcke mit jeweils vier Schnellkassen auf", sagt Leiter Kai Fuhlrott. Auf diese Weise erhöht das Unternehmen die Anzahl der Zahlstellen um gut 40 Prozent - von 30 auf 43. Die Summe der besetzten Kassen wird hingegen halbiert. Seit Oktober testet das Möbelunternehmen die neue Technik bereits in seinen beiden Häusern in Sindelfingen und Dresden, seit mehr als einem Jahr in Stockholm. "Das neue Zahlsystem klappt hervorragend", sagt Fuhlrott. "Die Kunden sind damit sehr zufrieden."

Mit Hilfe eines Scanners werden die Artikel und ihre Preise eingelesen. Anschließend drückt der Kunde auf die Taste "Summe" und zahlt mit einer EC- oder Ikea-Karte. Bargeld verarbeiten die Schnellkassen nicht. Pro Block wird ein Mitarbeiter im Einsatz sein, der die unterschriftenbasierten Zahlungen abgleicht und bei Bedarf Hilfestellung gibt.

"Mit der neuen Technik wollen wir die Wartezeiten verkürzen, möglichst ganz vermeiden", sagt Fuhlrott. "Natürlich nutzen wir sie auch, um effizient zu bleiben." Denn wenn das Unternehmen die Preise niedrig halten wolle, müsse es auch die Kosten niedrig halten. Personal soll mit den Schnellkassen nicht eingespart werden, versichert der Leiter des Moorfleeter Einrichtungshauses. "Wir werden deswegen niemanden entlassen." Vielmehr sei Ikea ein Unternehmen, das permanent wachse und wo sich schon deshalb immer neue Jobs ergeben.

Für das neue Jahr plant das Moorfleeter Haus, nachdem in 2008 die Ausstellungsflächen und der Parkplatz komplett umgebaut wurden, das Restaurant mit neuen Möbeln auszustatten. "Nach sechs Jahren ist es an der Zeit", sagt Fuhlrott. Auf der Liste ganz oben steht auch nach wie vor der Bau eines Glaspavillons. "Ansonsten freuen wir uns über einen Besucherzuwachs, nachdem endlich die Autobahn-Baustelle verschwunden ist", sagt der Leiter.

"Mit der neuen Technik wollen wir die Wartezeiten verkürzen, möglichst ganz vermeiden."