Fünfhausen (ten). Hunderte Schlittschuh-Läufer haben sich am Wochenende auf den Seen und Teichen im Bezirk vergnügt.

Was Kindern und Erwachsenen gefiel, war der Polizei ein Dorn im Auge. An sechs Gewässer rückte sie von Freitag bis Sonntag aus, forderte die Eisläufer auf, die Flächen zu verlassen.

Sie platzierte ihre mit Megaphonen ausgerüsteten Mannschaftswagen am Westensee, Allermöher See, am See Hinterm Horn, dem Boberger Baggersee und an einem Gewässer am Anna-Siemsen-Gang. Am Sandbrack am Durchdeich in Fünfhausen war die Polizei gleich mehrfach im Einsatz, mahnte die Eisläufer sogar per Hubschrauber "Libelle".

"Am Sonntag waren dort gegen 14.15 etwa hundert Menschen auf dem Eis", sagt ein Sprecher des Polizeikommissariats 43. Doch die Eisdecke sei nicht überall sicher tragfähig gewesen.

Die Schlittschuhläufer auf dem Sandbrack sind über die Polizeiaktion enttäuscht, verstehen den großen Aufwand nicht. Anwohner des Durchdeichs hatten die Stärke des Eises an verschiedenen Stellen mit zehn bis 15 Zentimetern gemessen. Sie berufen sich auf 40 Jahre Erfahrung und mochten daher guten Gewissens das Eis betreten.

Wer trotzt Warnung der Polizei weiterhin auf dem Eis unterwegs ist und einbricht, für den kann es teuer werden. Ihm können die Kosten der Rettungsaktionen von Polizei oder Feuerwehr in Rechnung gestellt werden. Da seien schnell einige Hundert Euro zusammen, so der Polizeisprecher.

Eine Faustregel, wann Gewässer zum Schlittschuhlaufen geeignet sind, gibt es nicht. Viele Menschen richten sich danach, ob die Alster schon trägt. Ihr Eis wird von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt an 50 Stellen gemessen. Das Klareis muss für die Freigabe mindestens 20 Zentimeter dick sein. Derzeit liegt die Stärke bei zwei bis acht Zentimetern - keine Chance für ein Alstervergnügen mit den erwarteten eine Million Besuchern. Aktuelle Infos liefert das Internet unter www.hamburg.de/alstereisvergnuegen.

Eisdecken der Seen sind nicht sicher tragfähig