Der Ponton, auf dem der originalgetreue Nachbau eines Vierländer Gemüse-Ewers entstehen soll, ist in Bergedorf angekommen. Am gestrigen Freitag wurde die schwimmende Arbeitsplattform vom Hamburger Hafen zur Krapphofschleuse geschleppt.

Auf der schwimmenden Arbeitsplattform soll ein originalgetreuer Nachbau entstehen.

Dort wird der Ponton für die dreijährige Bauzeit des etwa 15 Meter langen Schiffes flott gemacht.

Etwa fünf Stunden dauerte es, bis der 200-Quadratmeter-Ponton des Bootsbaumeisters Bernd Thal vom Hansa-Hafen/Lübecker Ufer bis zur Krapphofschleuse geschleppt worden war. Die schwimmende "Arbeitsunterlage" wurde in zwei Etappen transportiert: Barkasse "Moorwerder" der Hamburg Port Authority (HPA) schleppte sie über Norder- und Dove-Elbe bis zur Tatenberger Schleuse. Nach dem Durchschleusen, das bei Hochwasser vorgenommen wurde, koppelten die HPA-Mitarbeiter die "Moorwerder" ab. Nun übernahm das Schleppunternehmen Mayrose mit seinem Schiff, einem Schlepper mit weniger Tiefgang, den Transport des Pontons bis zum vorläufigen Ziel in Allermöhe.

Auf der Arbeitsplattform lagern bereits zehn Kubikmeter Nadelholz. Es stammt aus alten Duckdalben, ist ein Geschenk der HPA. Der Förderverein Vierländer Ewer will es als Bodenholz nutzen. Das meiste Holz, das für den Bau des offenen Plattbodenschiffes mit Takelage, Pinne und Seitenschwertern verwendet werden soll, stammt allerdings aus dem Bergedorfer Gehölz. Dort wurden im April für das ehrgeizige Projekt fünf etwa 140 Jahre alte Eichen gefällt (wir berichteten). Die Baumstämme werden von Mitgliedern des Ewer-Vereins noch maßgerecht aufgesägt.

An der Krapphofschleuse soll der Ponton für den Bau des Ewers vorbereitet werden. "Unter anderem werden wir das Geländer ersetzen, die Hütte instandsetzen und Vordächer bauen", sagt Gösta Schwiers vom Vereinsvorstand.

Alles laufe wie geplant - lediglich die Finanzierung des knapp 200 000 Euro teuren Projektes bleibe spannend, berichten die Vereinsmitglieder. Sie hoffen auf Fördermittel der Europäischen Union. Schwiers: "Von diesem Geld hängt es ab, ob wir den Ewer bauen können." Er hofft, bis Jahresende eine Zusage zu bekommen.

Im optimalen Falle, wenn das EU-Geld bis dahin gezahlt wird, kann im Frühjahr kommenden Jahres mit dem Bau des Ewers auf dem Ponton mitten auf dem Serrahn begonnen werden.

Der Verein freut sich über weitere Spenden und fleißige Helfer, die ehrenamtlich mitanpacken wollen. Interessierte melden sich unter Telefon (040) 724 00 24.