Nettelnburg. Auf den letzten Drücker gelang dem SV Nettelnburg/Allermöhe der Klassenerhalt. Nun sind zwei Top-Talente weg. Wer das auffangen könnte

Bis drei Spieltage vor Schluss sah der SV Nettelnburg/Allermöhe in der vergangenen Saison in der Fußball-Bezirksliga wie ein sicherer Absteiger aus. Dann gelang das Fußball-Wunder doch noch und der SVNA blieb drin. „Wir waren der Abstiegskandidat Nummer eins“, erinnerte Trainer Daniel Andrade hinterher erleichtert. „Es fühlt sich dann noch mal einen Tick schöner an, das vermeintlich Unmögliche erreicht zu haben.“

Den Schwung aus dem furiosen Saisonfinale wollen die Nettelnburger nun in die neue Spielzeit mitnehmen, um nicht wieder so lange zittern zu müssen. Doch das ist kein leichtes Unterfangen. Mit Michael Hamann (19) und Top-Torjäger Can-Tarek Osman (12 Treffer/18 Jahre) haben zwei der jüngsten und begabtesten Spieler im Kader den SVNA verlassen und versuchen ihr Glück nun in der Landesliga beim SV Curslack-Neuengamme. Dieser Verlust wird für die Nettelnburger nur sehr schwer aufzufangen sein.

Wie SVNA-Stürmer Can-Tarek Osman um violett gefärbte Haare herumkam

„Wir wünschen ihnen viel Glück und hoffen, dass sie sich in Curslack durchsetzen“, sagt Teammanager Jan Arp, der sich schmunzelnd an den allerersten Trainingstag von Can-Tarek Osman erinnert: „Can kam hier im ersten Training an und sagte: ,Ich mache hier mindestens zehn Buden, sonst färbe ich mir die Haare violett.’“ Das brauchte der junge Stürmer dann nicht zu tun, er traf insgesamt zwölf Mal.

Wer also könnte die Lücke füllen? Vielleicht ja Nebojsa Brkic. Der gelernte Verteidiger ist vor allem bei Standards gefährlich. Brkic traf zuletzt zum 1:0-Testspielsieg gegen den niedersächsischen Kreisligisten Lüneburger SV und war zuvor schon beim furiosen Saisonfinale gegen Condor III (2:0) und Eilbek (2:1) erfolgreich. Auch Spieler wie Tobias Czech und Frederik-Joe Boblai sind um ein Jahr erfahrener geworden und könnten Führungsrollen übernehmen.

Das große Ziel des SVNA ist der erneute Klassenerhalt

„Unser Ziel ist es, möglichst früh mit dem Abstieg nichts mehr zu tun zu haben“, gibt Arp den neuerlichen Klassenerhalt als Ziel aus. Vieles dürfte für den SVNA davon abhängen, wie am 30. Juli der Saisonstart gegen den TSV Glinde gelingt (15 Uhr, Katendeich).