Schwarzenbek. Die 1. Damen der Handball-Spielgemeinschaft werden in der kommenden Saison wieder als TSV Schwarzenbek antreten. Die Gründe.

Bei der HSG Ostsee sind die Damen nur Nebensache. Im Fokus steht seit jeher das Herrenteam, das in der 3. Liga spielt. Für die Handball-Damen hingegen war zuletzt sogar die 7. Liga, die Regionsliga, zu schwer. Sie stiegen sang- und klanglos ab. Ausgerechnet im letzten Spiel hätte die HSG Ostsee nun in Neustadt gegen den Tabellenführer HSG 404 spielen sollen. Doch dazu kam es nicht mehr, die Gastgeberinnen traten nicht an.

Die HSG 404 wurde somit kampflos Meister, und das ist deshalb bemerkenswert, weil es schon der dritte kampflose Sieg in dieser Saison war. Auch die HSG Wagrien und der VfL Geesthacht hatten gegen die HSG 404 kein Team zusammen bekommen. Darin zeigt sich die ganze Krux der unteren Handball-Ligen. Eine solche Art, Meister zu werden, hatten die großartig aufspielenden HSG-Damen, die sich in der ganzen Saison nur eine einzige Niederlage erlaubt hatten, nicht verdient.

Die Kooperation blieb in den Kinderschuhen stecken

Gleichzeitig ist die HSG 404, die Spielgemeinschaft von TSV Schwarzenbek, TSV Trittau und TSV Lütjensee, damit Geschichte. Denn die Europastädter haben die Kooperation aufgekündigt, von kommender Spielzeit an treten die 1. Damen wieder als TSV Schwarzenbek an. Im Jahr 2019 hatten sich die drei Vereine entlang der Bundesstraße 404 mit viel Enthusiasmus zusammen getan, wollten vor allem im Jugendbereich ein Gegengewicht zu den Großanbietern TuS Aumühle-Wohltorf und HSG Tills Löwen (Mölln/Ratzeburg) setzen. Das misslang – nicht nur wegen der Corona-Krise, die sämtlichen Spielbetrieb zum Erliegen brachte, sondern auch, weil die Kooperation immer einseitiger wurde, je länger sie dauerte. Mehr und mehr waren es die Schwarzenbeker, die Übungsleiter zu stellen – und zu bezahlen – hatten.

„Derzeit findet Jugendhandball überwiegend in Schwarzenbek statt, die Koordination der Aktivitäten auch“, begründete folglich der Verein in einem Schreiben an die Mitglieder den Entschluss. Wieder ist damit also eine Handball-Kooperation dahin. Doch der Zeitpunkt des Ausstiegs ist gut gewählt, denn in der Frauen-Landesliga winken kommende Saison spannende Derbys gegen Aumühle und Mitaufsteiger Geesthacht. Pizza und Capri-Sonne hatte Trainer Torben Höhn einst als Preis für ein Erfolgserlebnis im ersten Spiel unter dem Namen „HSG 404“ ausgelobt. Ob er in der kommenden Saison von seinen Damen wohl wieder zur Kasse gebeten wird?