Schwarzenbek. Wenn die Tischtennis-Herren des TSV Schwarzenbek am Sonnabend in der 3. Bundesliga den TTC 1957 Lampertheim zu Gast haben (15.15 Uhr, Cesenaticostraße), treffen zwei Welten aufeinander. Während die Schwarzenbeker traditionell auf Spieler aus Norddeutschland setzen, rücken die Gäste mit einer Europaauswahl an Profis an. So bringen allein die Litauer Alfredas Udra und Tomas Mikutis zusammen die Erfahrung von 19 Europameisterschaften und 15 Weltmeisterschaften mit. Martin Buch Andersen, die Lampterheimer Nummer zwei, spielte 2022 bei der Weltmeisterschaft in Chengdu (China) für Dänemark. Komplettiert wird das Team von dem Spanier Miguel Nunez.
Idealismus und mannschaftliche Geschlossenheit als Erfolgsgaranten
Kein Wunder, dass die Südhessen als Tabellendritter zu den Topteams der 3. Bundesliga gehören. Doch auch die Schwarzenbeker spielen eine gute Saison, haben als Sechster – wie erhofft – nichts mit dem Abstieg zu tun. „Damit sind wir sehr zufrieden“, bilanziert TSV-Abteilungsleiter Achim Spreckelsen, der den Weg des Vereins bestätigt sieht, vor allem auf die gute Nachwuchsarbeit zu setzen. „Wenn man für Schwarzenbek spielt, hat das mehr mit Idealismus zu tun als damit, viel Geld verdienen zu können“, macht Spreckelsen klar. „Insofern ist es schon erstaunlich, dass unsere Amateure mit den Profis anderer Clubs mithalten können.“
Und manchmal mehr als nur mithalten: Schwarzenbeks Spitzenspieler Frederik Spreckelsen, Mixed-Bronzemedaillengewinner mit Vivien Scholz bei den deutschen Meisterschaften 2020, schickte im Hinspiel in Lampertheim sowohl Udra als auch Mikutis jeweils mit klaren Niederlagen von der Platte. Zudem gewannen die Norddeutschen ein Doppel. Und wer weiß, wie dieser Mannschaftskampf ausgegangen wäre, hätten sich die Schwarzenbeker Maximilian Dierks, Adrian Dugiel und Moritz Spreckelsen nicht allesamt in ihren Einzeln jeweils nur denkbar knapp und unglücklich im fünften Satz geschlagen geben müssen.
Am Sonntag geht es für den TSV zum Schlusslicht Füchse Berlin
Das Schwarzenbeker Quartett mit den Spreckelsen-Brüdern, Dierks und dem Polen Dugiel, der seit sechs Jahren in Cloppenburg lebt, ist eine verschworene Gemeinschaft. Kein Spieler hat bislang auch nur eine Partie verpasst. Dieses Wir-Gefühl wollen sie nun auch gegen Lampertheim sowie am Sonntag in Berlin ausspielen, wenn sie beim Schlusslicht Füchse Berlin antreten müssen (14 Uhr, Basler Straße). Früh morgens im Bus hin, spät nachmittags zurück. Geht alles. Jedenfalls mit dem nötigen Maß an Idealismus.
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