Glinde. Trainer des TSV Glinde fühlt sich um sein Abschiedsspiel gebracht. Worüber er sich ärgert und warum es keine Generalabsage gab.

Für den Abschied von Trainer Sören Deutsch war alles angerichtet. Nach fünf Jahren beim Fußball-Bezirksligisten TSV Glinde sollte die letzte Partie vor der Winterpause gegen Deutschs ehemaligen Verein SC Vier- und Marschlande einen würdigen Rahmen bilden. Doch dazu kam es nicht. Die Partie fiel – genau wie die meisten Begegnungen des Spieltags – aufgrund der Witterungsverhältnisse aus.

Im konkreten Fall war es für Sören Deutsch unverständlich. Seine Wut richtete sich gegen SCVM-Trainer Thorsten Beyer. „Für mich ist das an Unsportlichkeit nicht zu überbieten. Ich nehme Thorsten das übel, weil er mir das Abschiedsspiel weggenommen hat. Die Spieler wollten spielen, sogar sein Co-Trainer war ganz überrascht. Hier bestand keine Verletzungsgefahr. Es war nur Thorsten Beyer, der nicht spielen wollte“, schimpfte Deutsch.

Die Vorgeschichte: Der Schiedsrichter hatte die Teams zunächst zum Warmlaufen geschickt. Laut Deutsch waren nur um die Elfmeterpunkte herum gefrorene Stellen. „Aber das haben wir mit etwas Sand wegbekommen,“ sagte er.

Fast alle Partien des Spieltags ausgefallen

Der Unparteiische war offenbar unsicher. „Zu mir war durchgedrungen, dass wir nicht spielen. Dann kam der Schiedsrichter noch mal in unsere Kabine und fragte, ob wir nicht doch spielen wollen. Die Mannschaft war da schon im Cooldown, dann ist es schwierig wieder hochzufahren. Deshalb habe ich dann gesagt: Lieber nicht. Für Sören tut es mir leid. Aber Spiele im Winter fallen nun mal aus“, sagte Thorsten Beyer.

Die Partie in Glinde war nicht die einzige, in der die Mannschaften vergeblich angereist waren. Auch das Bezirksliga-Spiel zwischen Atlantik und dem SC Wentorf wurde erst fünf Minuten vor Anpfiff abgeblasen. Auch hier gab es ähnlich gelagerten Ärger.

„Wentorfs Co-Trainer hat gefühlt eine halbe Stunde auf den Schiedsrichter eingeredet und klar für die Absage gesorgt“, meinte Atlantiks Trainer Alexander Schreiber. Der SV Nettelnburg/Allermöhe trat indes aus Spielermangel in Barsbüttel nicht an, will über das Einreichen von Attesten beim Verband eine Verlegung erwirken.

Kein Anlass für eine Generalabsage

Derweil beklagten einige Vereine, dass der Hamburger Fußball-Verband am Freitag keine Generalabsage verkündet hat. Dafür habe es jedoch keinen Anlass gegeben, erklärte der Vorsitzende des Spielausschusses, Frank Flatau, von der TuS Dassendorf. „Klar ist es ärgerlich, wenn Mannschaften umsonst anreisen. Aber es gab verschiedene Regionen ganz ohne Schnee. Und dafür gibt es dann die Regularien, dass der Schiedsrichter vor Ort entscheidet, ob gespielt werden kann“, sagte Flatau.