Bergedorf. Der ASV Bergedorf 85 und der FC Bergedorf 85 trainieren auf der gleichen Anlage an den Sander Tannen, die Spieler begegnen sich unter der Woche beim Training. Man könnte also meinen, die beiden Nachbarn geben im direkten Aufeinandertreffen in der Fußball-Kreisliga alles. Doch die auf dem Papier brisante Partie zwischen den beiden Vereinen entpuppte sich beim 8:0-Sieg des ASV eher als ein Trainingsspiel – mit einer Ausnahme. Aber der Reihe nach.
Wer als Zuschauer des Derbys auf das Spielfeld blickte, sah ein Team mit gelben Leibchen und eines in schwarz-weiß gestreiften Trikots. Zudem befand sich „Team Gelb“ (FC Bergedorf 85) meist in der Rückwärtsbewegung, „Team Gestreift“ (ASV Bergedorf 85) versuchte sich im Torabschluss. Ein Trainingsspiel eben: Angriff gegen Abwehr.
ASV Bergedorf 85 geht nach 25 Minuten in Führung
Es dauerte jedoch bis zur 25. Minute, ehe der ASV durch Benedikt Karsten in Führung ging. Nur zwei Minuten später erhöhte Bryan Pinto Ferro (27.), Patrick Drobik markierte das 3:0 (41.) und Thomas Herrmann setzte den Schlusspunkt einer eher langweiligen ersten Halbzeit (45.).
Nach dem Seitenwechsel hatte der FC gleich zwei Möglichkeiten. Doch erst wurde der Ball vertändelt (46.), dann parierte ASV-Keeper Björn Garvs stark mit dem Fuß (47.). Danach übernahmen die “Gastgeber“ wieder die Zügel, es gestaltete sich wieder das Spiel „Angriff gegen Abwehr“.
Nach dem Wechsel wird das Ergebnis hochgeschraubt – und es hagelt Rote Karten
Cristovao Novo da Mata (54.), Ugur Karakas (62.), erneut Pinto Ferro (64.) sowie der eingewechselte Dennis Wagner (71.) schraubten das Ergebnis nach dem Wechsel auf 8:0. Kurz vor Spielende kam dann doch einmal Derby-Stimmung auf, als Abdullah Mahmoud (FC) mit seiner Grätsche zu spät gegen Karakas ansetzte und den Angreifer traf. Es folgten eine Rudelbildung und drei Rote Karten: Mahmoud (Foul), Karakas (Beleidigung) sowie Enver Yilkin (FC, wegen Rudelbildung) durften vorzeitig duschen. Danach ging die Partie im Trainingsspiel-Trott zu Ende.
„In Hälfte zwei haben wir phasenweise schlecht gegen den Ball verteidigt. Trotzdem haben wir die wenigen Chancen, die wir hatten, genutzt“, sagte ASV-Coach Mario Meier. Ein anderes Resümee zog sein Gegenüber Savas Atlas. „Derby oder nicht, auch für ein 8:0 gibt es nur drei Punkte. Viel mehr ärgern mich die Platzverweise. Wir sind dünn besetzt, und jetzt fehlen uns Woche noch zwei Spieler.“
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