Neuallermöhe. Vier Minuten vor dem Ende des zweiten Viertels des Duells mit den Aschersleben Tigers gab es für Trainer Björn Fock in einer Auszeit viel zu besprechen mit seinen Basketballern von den TSG Bergedorf Stargazers. „Wir halten sie bei 31 Punkten, das ist okay“, lobte der mit einer Taktiktafel auf einem Klappstuhl sitzende Coach zunächst das Abwehrverhalten seines Teams. Dann folgten aus seinem Mund ein „Aber“ und Verbesserungsvorschläge bezüglich des Angriffsspiels. Denn wie in den Vorwochen agierte der Tabellenvorletzte der 1. Regionalliga Nord in Ballbesitz unglücklich.
Basketball: Im dritten Viertel treffen die Bergedorfer, wie sie wollen
Längst hatte ein Signalton das Ende der 60-sekündigen Auszeit angekündigt, da redete Fock noch immer auf seine Akteure ein. Schiedsrichter Michael Pieper kam angelaufen und klatschte in die Hände. Doch der Bergedorfer Trainer ließ sich auch vom Unparteiischen nicht unterbrechen. Erst als der Spielleiter Fock verbal aufforderte, zum Ende zu kommen, entließ der Coach seine Korbjäger aus dem Time-out. Im Anschluss wurde die Offensivleistung der Hausherren besser. Insbesondere im dritten Abschnitt, den die „Sternengucker“ mit 20:11 für sich entschieden, saßen ihre Würfe. Die faustdicke Überraschung gegen den Aufstiegskandidaten blieb letztlich aber aus, weil die TSG im Schlussviertel (11:16) ihre zuvor gute Abschlussquote nicht halten konnte. So verlor Bergedorf mit 61:67.
„Da war mehr möglich“, sagte Fock und lag mit dieser Einschätzung fraglos richtig. Denn vor der enttäuschenden Kulisse von lediglich 50 Zuschauern in der Sporthalle Fährbuernfleet begegnete der Außenseiter dem Tabellenzweiten über weite Phasen der Partie auf Augenhöhe. Neben der guten Defensiv-Arbeit wussten die Bergedorfer mit fortlaufender Dauer auch durch variable und schnelle Angriffe zu überzeugen. Aschersleben tat sich zuweilen sehr schwer, die Spielzüge zu verteidigen, weil die TSG mit Positionswechseln überraschte. So tauchte beispielsweise Shooting Guard Aleksandar Postic phasenweise auf der Spielmacher-Position auf, die eigentlich von Matej Jelovcic bekleidet wird.
Stargazers stürzen auf den letzten Tabellenplatz ab
Das stiftete Verwirrung bei den Gästen, die aber Fortune hatte, dass die Stargazers nicht präzise genug zielten. So war die Quote der erfolgreichen Drei-Punkte-Würfe mit 23,5 Prozent zu gering, um die Überraschung schaffen zu können. Zumal das Bergedorfer Spiel in Mangel eines starken Centers darauf ausgelegt ist, aus der Distanz zu punkten. Nur im dritten Durchgang saßen die Würfe von der Drei-Punkte-Linie regelmäßig. Mit einem knappen 50:51-Rückstand ging es für die TSG in die letzten zehn Minuten, in denen Jelovcic sie mit 54:53 in Front brachte (32.). Die Überraschung war zum Greifen nah, doch in der Folge gelangen den Hausherren bis zum Spielende nur noch sieben Zähler, während Aschersleben sich offensiv wieder fing und am Ende erwartungsgemäß in Neuallermöhe siegte. Fock war dennoch „stolz“ auf seine Mannschaft. „Wir haben uns immer wieder rangekämpft, sind allerdings stark von den Dreiern abhängig. Und die fielen heute nicht häufig genug“, resümierte der Coach. Durch die Niederlage fielen die Bergedorfer auf den letzten Tabellenplatz zurück.
TSG-Punkte: Matej Jelovcic (26), Aleksandar Postic (16), Alonzo Bakija (10), Prince Hukporti (6), Malte Steffens (2), Bahaa Al Deen Allababidi (1).
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Sport