Hamburg. Vor dem Kellerduell in der 1. Regionalliga gegen die SG Braunschweig suchten die Basketballer der TSG Bergedorf Stargazers den Kontakt zu ihren jüngsten Fans. „Wir haben während der Woche die Jugendteams besucht und Dauerkarten verteilt“, schildert Coach Björn Fock, der auch Jugendwart des Vereins ist. Das Resultat war eine volle Halle in Neuallermöhe, in die das TSG-Team in einer stimmungsvollen Zeremonie im Dunkeln mit Auflaufkindern an der Hand zu lauter Musik einlief.
Der äußere Rahmen stimmte also schon mal. Trotzdem stand am Ende der viermal zehn Minuten Spielzeit Ernüchterung. Die rührte nicht allein vom reinen Resultat her. Sicher war die 84:85-Niederlage gegen eine gute Gäste-Mannschaft unglücklich. Doch vor allem machte sich die Erkenntnis breit, dass die Bergedorfer es schlicht verzockt hatten. Denn in dieser wegweisenden Begegnung hatten sie es versäumt, die Partie frühzeitig in andere Bahnen zu lenken.
Anfangs schien Bergedorf das Basketball-Spiel zu dominieren
Die kritische Phase kam schon in der ersten Hälfte. Die Bergedorfer hatten einen schnellen Rückstand gut weggesteckt, die Partie gedreht und sich schon ausgangs des ersten Viertels auf 25:18 abgesetzt. Als sie dann im zweiten Durchgang gegen konfuse Gäste gar schon mit 33:18 führten und Braunschweig panisch eine Auszeit nahm, schien es nur noch um die Höhe des Sieges zu gehen. Doch plötzlich verlor die TSG den Faden. Bereits kurz nach der Halbzeitpause war es beim Stand von 49:48 wieder ein offenes Spiel.
Wer bäumte sich auf? Ausgerechnet der allerunwahrscheinlichste Kandidat. Spielmacher Prince Hukporti, dem bis dahin so gut wie gar nichts gelungen war, gelang ein kunstvoller Block gegen den wuseligen Damjan Milutinovic. Das hätte noch mal einen Schub geben können, doch irgendwie waren seine Teamkollegen an diesem Abend für solche „big moments“ nicht empfänglich. So ging das Spiel dahin.
Coach begründet Niederlage mit Trainingsdefizit
Beim Stand von 73:81, kurz vor Schluss, war die Partie entschieden. Dass die TSG noch Moral bewies und sich bis zum 84:85-Endstand herankämpfte, war ehrenwert, kam aber zu spät. Coach Fock wusste hinterher, woran es gelegen hatte: „Wenn wir einen 15er-Kader haben und ständig nur mit sieben, acht Leuten im Training sind, dann müssen wir uns nicht wundern, wenn wir in solchen Spielen nichts mehr zuzusetzen haben.“TSG-Punkte: Matej Jelovcic (31), Aleksandar Postic (24), Bahaa Allababidi (12), Alonzo Bakija (6), Jonah Wehrmeister (5), Lars Fock, Malte Steffens (je 2), Princeporti, Stefan Röhrl (je 1).
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