Basketball

TSG verliert Drei-Punkte-Drama

| Lesedauer: 3 Minuten
Hanno Bode
Kraftvoll stürmt Bergedorfs Spielmacher Prince Hukporti (M.) nach vorn. Die Shot Clock im Hintergrund verrät, dass er den Ball gerade erst erobert hat. Die 24 Sekunden Angriffszeit laufen. Sein Gegenspieler Melvin Papenfuß ist aus dem Gleichgewicht, der Basketball-Riese Norris Agbakoko kann nur hinterherlaufen.

Kraftvoll stürmt Bergedorfs Spielmacher Prince Hukporti (M.) nach vorn. Die Shot Clock im Hintergrund verrät, dass er den Ball gerade erst erobert hat. Die 24 Sekunden Angriffszeit laufen. Sein Gegenspieler Melvin Papenfuß ist aus dem Gleichgewicht, der Basketball-Riese Norris Agbakoko kann nur hinterherlaufen.

Foto: Hanno Bode / BGZ/Hanno Bode

Nachdem die Bergedorf Stargazers anfangs die Führung übernahmen, unterliegen sie am Ende dann doch Westerstede mit 77:80.

Hamburg. Das Leben als Riese birgt zuweilen kleine Gefahren. Im Falle von Norris Agbakoko war es die für ihn zu niedrige Tür der Umkleide­kabine der Sporthalle der Gesamtschule Fährbuernfleet, in der die Basketballer der TSG Bergedorf Stargazers ihre Heimspiele in der 1. Regionalliga Nord austragen. Der 2,17 Meter große Center der Baskets Juniors TSG Westerstede musste sich ducken, um nicht mit seinem Kopf gegen den Türrahmen zu laufen.

Nachdem der 21-Jährige unfallfrei den Weg aufs Parkett geschafft hatte, beeindruckte er die Zuschauer beim Aufwärmen mit dem einen oder anderen Dunking. Damit war endgültig klar: Den Hünen zu stoppen, würde eine der großen Herausforderungen für die Hausherren im Duell mit der Nachwuchsschmiede des Bundesligisten Baskets Oldenburg sein.

Das Team von Coach Björn Fock zeigte eine exzellente Leistung

Und die TSG erledigte nicht nur diese Aufgabe mit Bravour. Das Team von Coach Björn Fock zeigte gegen die verlustpunktfreien Niedersachsen eine exzellente Leistung und war einer Überraschung bei der 77:80-Niederlage ganz nah.

„Schade“, entfuhr es Fock kurz nach Spielende. Dass dem Trainer dabei ein keineswegs gequältes Lächeln über die Lippen rutschte, zeugte von seiner Zufriedenheit über die Vorstellung seiner jungen Mannschaft. „Die erste Halbzeit war von allen meinen Spielern richtig gut“, lobte der Coach den Gala-Auftritt der Stargazers in den ersten 20 Minuten.

Mit einer tollen Defensiv-Leistung und konzentriert vorgetragenen Angriffen begeisterten die Bergedorfer die mehr als 100 Zuschauer. Sie verabschiedeten das Team mit donnerndem Applaus in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel spielten die Gäste offensiver

In den Gesichtern der Gäste spiegelte sich derweil eine gewisse Ratlosigkeit wider. Ihr Topscorer Jerry Ndhine war bis dato nahezu kein Faktor. Und Riese Agbakoko fiel in den ersten beiden Vierteln eigentlich nur durch robustes Spiel unter dem Korb und einige Fehlwürfe auf. „Aber ich habe schon in der Halbzeit zu meinem Bruder (Lars Fock, Anm. d. Redaktion) gesagt, dass wir so eine Halbzeit nicht wieder spielen können“, verriet Fock.

Er sollte zum eigenen Leidwesen recht behalten. Die Gäste verteidigten nach dem Seitenwechsel konsequenter als zuvor und störten insbesondere die Kreise von Bergedorfs Spielmacher Matej Jelovcic, der bis dahin 20 Punkte erzielt hatte, erfolgreicher. Und im Angriff sorgten allen voran Luca Michels und Fritz Hemschemeier dafür, dass die Niedersachsen kurz nach Beginn des Schlussabschnitts erstmals in Führung gingen (61:60/32.).

Dem 2,17-Meter-Mann Agbakoko gelingt der entscheidende Korb

Anschließend wurden die Zuschauer Zeugen eines Basketball-Dramas. Zunächst zogen die Baskets auf fünf Zähler davon, bevor Aleksandar Postic Bergedorf mit einem Drei-Punkte-Wurf wieder mit 73:72 in Front brachte. Bis kurz vor Schluss hielt die Führung, dann sorgte Hemschemeier mit einem „Dreier“ für das 78:77 für die Gäste.

Die TSG hatte noch einen letzten Angriff, Jelovcic führte den Ball, wurde attackiert und verlor diesen. „Für mich war das ein Foul“, beklagte Fock. Im Gegenzug erzielte Agbakoko mit einem Korbleger den 80:77-Endstand. Der 2,17-Meter-Mann machte im übertragenen Sinne also die Tür für die Stargazers zu – und ging anschließend mit geduckten Kopf durch selbige zurück in die Umkleidekabine.

TSG-Punkte: Matej Jelovcic (28), Aleksandar Postic (16), Prince Hukporti (9), Malte Steffens, Alonzo Bakija (je 6), Manasseh Amoah, Lars Fock, Mathis Gierga (je 4).

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