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56. Bergedorfer Crosslauf: Teilnehmer starten einzeln

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Volker Gast
Bilder, wie dieses vom Start Hauptlaufs, dem Bernd-Looft-Memorial-Race, wird es bei der 56. Auflage des Bergedorfer Crosslaufs nicht geben. Ein Massenstart im Pulk ist nicht corona-kompartibel.

Bilder, wie dieses vom Start Hauptlaufs, dem Bernd-Looft-Memorial-Race, wird es bei der 56. Auflage des Bergedorfer Crosslaufs nicht geben. Ein Massenstart im Pulk ist nicht corona-kompartibel.

Foto: Volker Koch / BGZ -Volker Koch

Wer will, kann sich noch für das Event am 10. Januar anmelden. Es gibt coronabedingt ein abgespecktes Programm und keinen Massenstart.

Bergedorf. Es ist ein Vabanquespiel. Für den 10. Januar hat die Leichtathletik-Abteilung der TSG Bergedorf den 56. Bergedorfer Crosslauf angesetzt. Unter my.raceresult.com können sich die Aktiven für das Event anmelden. Doch ob die Traditionsveranstaltung wirklich an diesem Tag im Bergedorfer Gehölz über die Bühne gehen kann, ist vollkommen unklar. Die Freigabe vom Förster haben sie zwar schon, doch eine Genehmigung des Bergedorfer Bezirksamts liegt angesichts der unsicheren Corona-Lage noch nicht vor. „Wenn wir die nicht bekommen, dann hat jeder von uns 100 Stunden Arbeit in den Sand gesetzt“, fürchtet TSG-Wettkampfwart und Mit-Organisator Alexander David.

Alle Hebel haben sie in Bewegung gesetzt, um das Laufspektakel corona-kompatibel zu machen. Das Programm wurde von zwölf auf vier Rennen eingedampft, Kinder unter zwölf Jahren, die sich mit dem Abstandhalten häufig schwer tun, dürfen gar nicht erst mitlaufen. Es gibt ein Langstreckenrennen (9900 Meter), einen Mittelstreckenlauf (2460 Meter) und zwei Sprintrennen (U16/U18, jeweils 1020 Meter).

Abgespecktes Programm beim 56. Bergedorfer Crosslauf im Januar

Vor allem aber: Die Aktiven gehen nicht wie in früheren Jahren im Pulk auf die Strecke, sondern einzeln. Gestartet wird im Abstand von zehn Sekunden. Dank individueller Zeitmessung mittels Chip am Schuh ist es dennoch möglich, alle miteinander zu vergleichen.

Doch der Kampf Mann gegen Mann auf der Strecke, die Attacken am Berg, der Sprint im Pulk ins Ziel, kurz: All das, was den Bergedorfer Crosslauf in 55 Jahren so attraktiv gemacht hat, das entfällt dieses Mal. Stattdessen wird es für die Teilnehmer ein einsamer Kampf gegen die Uhr und gegen sich selbst.

„Läufer lechzen nach Wettkämpfen, egal unter welchen Umständen“

Ein Selbstgänger war die Entscheidung, das Rennen auszurichten, für Alexander David daher nicht. „Als Sprinter bin ich es gewöhnt, Mann gegen Mann zu laufen“, sagt der Senioren-Doppelweltmeister in der Staffel von Perth 2016. „Also habe ich unseren Mittelstrecken-Trainer Frieder Nölting erst gefragt: ,Wollen die Aktiven so etwas überhaupt?’“

Doch Nölting war überzeugt, dass die Läufer nach Wettkämpfen lechzen, egal unter welchen Umständen. Und so ziehen sie die Sache nun durch. „Es ist ein Riesenexperiment“, ist sich Alexander David bewusst. „Ich hoffe, dass die Athleten sich trotz aller Fragezeichen angesprochen fühlen. Und sollte es ausfallen, gibt es natürlich das Startgeld zurück.“

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