Geesthacht. Er trägt einen berühmten Namen, doch er macht sein eigenes Ding. Der 17-jährige Mohammed Ali steigt erstmals in den Boxring.

Mit hochrotem Kopf steht Mohammed Ali im Spiegelsaal des Fitness-Studios „trimness“ in Geesthacht und schlägt buchstäblich Löcher in die Luft. Wo sonst beim „Functional Workout“, „Fatburner“ oder „Zumba“ geschwitzt wird, hat jeden Dienstag und Donnerstag die Boxschule Geesthacht ihr Domizil. Es ist eine seltsame Symbiose. So manche Fitness-Jüngerin, die sich vorne im Studio auf dem Stepper ein paar Pfunde für die Bikini-Figur abringt, ahnt wohl nicht, was für eine Testosteron-Welt sich zehn Meter hinter ihr abspielt.

Boxen ist ein Sport, der keine Kompromisse kennt. Wer die dreimal drei Minuten Kampfzeit eines Amateurduells überstehen will, muss in jedem Training alles geben. Gerade am Rand der völligen Erschöpfung zeigt sich, ob der Kopf auch dann noch mitmacht, wenn die Arme schwer, die Beine müde werden. „Wenn die Zentrale nicht läuft, ist Feierabend“, sagt Hans-Hermann Rehr lakonisch. Der 75-Jährige ist eine Legende unter den Boxtrainern. Seit 60 Jahren ist er zwischen den Ringseilen zu Hause.