Altengamme. Wenn sich Autofahrer und Radsportler begegnen, gibt es oft Stress. Denn oft kennen die Beteiligten die Regeln nicht.

Radsportler und Autofahrer, die sich auf Landstraßen begegnen, sind sich nur selten grün. Christian Hamburg kennt beide Seiten. Als Chef des Einrichtungshauses Ewald Hamburg in Altengamme ist er rund 30.000 Kilometer pro Jahr im Auto unterwegs. In seiner Freizeit ist der 46-Jährige ein begeisterter Radsportler, der fünfmal pro Woche trainiert. „Es gibt keine bessere Stressbewältigung als eine Sportart, bei der man sich total auspowern kann“, ist Hamburg überzeugt, „mit 180 Puls kann man nicht mehr an die Arbeit denken.“

Bis das nächste hupende Auto die Pedaleure aus ihrer Trance reißt. „Leider gibt es auf beiden Seiten viel Unwissenheit und gegenseitige Respektlosigkeit“, hat Hamburg beobachtet, „viele kennen die Regeln nicht.“ Vielen Autofahrern ist nicht bewusst, dass sie beim Überholen eineinhalb Meter Abstand halten müssen. Die Radsportler wiederum sollen bis zu einer Gruppe von sieben Fahrern hinter­einander, ab acht Fahrern jedoch zu zweit nebeneinander fahren, da sonst der zu überholende Pulk zu lang wird. Zudem spielt die Erfahrung der Pedaleure eine große Rolle, wie der Altengammer ausführt: „Wer es gewohnt ist, bei Rennen im Pulk zu fahren, tut sich leichter und wird sich auch nicht verlenken, wenn er nah überholt wird. Anfängern hingegen passiert das.“