HANDBALL

Den Pokal nach Bergedorf geholt

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Olaf Lüttke
Hiergeblieben: Mit vereinten Kräften wollen Denise Schulenburg (links) und Claudia Thiede die flinke Bergedorferin Cassandra Nanfack (Mitte) aufhalten.

Hiergeblieben: Mit vereinten Kräften wollen Denise Schulenburg (links) und Claudia Thiede die flinke Bergedorferin Cassandra Nanfack (Mitte) aufhalten.

Foto: Volker Koch / Koch

Bergedorf. Die Handballerinnen der SG Bergedorf/Vier- und Marschlande haben im Pokal die große Überraschung geschafft und den Hamburger Meister geschlagen.

Bergedorf. Schon Minuten vor dem Abpfiff skandierte der lautstarke Anhang der SG Bergedorf/Vier- und Marschlande in Richtung des Gegners: „Und ihr wollt Meister sein?“ Nicht der Favorit und Oberliga-Aufsteiger SG Wilhelmsburg, sondern die Bergedorferinnen bestimmten in der zweiten Hälfte des Hamburger Pokalfinales das Geschehen in der Halle Langenfort.

Vor 300 Zuschauern

Beim Schlusspfiff hieß es vor rund 300 Zuschauern 27:18 für BVM. „Ich habe mir schon Chancen ausgerechnet. Dass wir dann aber so hoch gewinnen, hat mich überrascht“, resümierte Trainer Gunnar Weber.

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (6:6, 14.) konnten sich die Bergedorferinnen nach 23 Minuten zum ersten mal Mit drei Toren absetzen (14:11). Kurz danach die vielleicht spielentscheidende Szene: In einem bis dahin fairen Finale lief Anna Baekler Bergedorfs Sophia Nigbur über den Haufen. Baekler, eine der wichtigsten Spielerinnen im SGW-Team, sah dafür die Rote Karte. „Ich hätte sie auch gezückt“, sagte Weber. Sein Gegenüber Sven Petersen sah das natürlich anders und beschwerte sich lautstark. Dafür kassierte er Gelb. Zur Halbzeit hieß es 16:13 für BVM.

Nur fünf Gegentore nach dem Wechsel

Nach dem Wechsel bauten die Bergedorferinnen ihren Vorsprung schnell auf sechs Tore aus (19:13, 34.). Das bis dahin hohe Tempo ließ nun merklich nach, die Wihelmsburgerinnen glaubten nicht mehr an ihre Chance. Spätestens mit dem 23:15 war die Partie entschieden (45.). Ganze fünf Tore warf die SGW im zweiten Abschnitt. Auch weil die BVM-Abwehr nun sehr gut stand und Keeperin Jessica Meyns kaum zu überwinden war. „Das war eine tolle Mannschaftsleistung“, lobte Coach Weber.

Für DHB-Pokal qualifiziert

Nach dem Abpfiff bedankte sich die Mannschaft mit einer „La Ola“ bei ihren Fans. Vom Hamburger Handball-Verband gab es eine XXL-Flasche Sekt. Nebeneffekt des Erfolgs: In der Saison 2016/17 startet die SG BVM in der ersten Runde des DHB-Pokals. Dann ohne Gunnar Weber. „Ich gönne mir mal eine Pause“, erklärte der scheidende BVM-Trainer.

In den kommenden zwei Wochen soll ein Nachfolger präsentiert werden. Und auch Cassandra Nanfack wird den Verein verlassen. Das 17-jährige Ausnahmetalent trainiert derzeit beim Buxtehuder SV mit. Zu welchem Verein sie wechseln wird, ist aber noch offen.
BVM-Tore: Skala (7/4), Nanfack, Steffen (je 6), Müller (4), Kretschel (2), Andersson, Nigbur (je 1).

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