Escheburger SV

Nie mehr dreckige Schuhe

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Volker Gast
Der Grandplatz des Escheburger SV am Stubbenberg.

Der Grandplatz des Escheburger SV am Stubbenberg.

Foto: Escheburger SV / BGZ

Escheburg. Ein neuer Kunstrasen soll voraussichtlich im kommenden Sommer den Grandplatz des Escheburger SV ersetzen.

Escheburg. Seit Jahren kämpft der Escheburger Sportverein um einen Kunstrasenplatz am Stubbenberg. Nun kommt Bewegung in das Projekt. Derzeit wird bereits ein Planungsbüro gesucht, das alles kalkulieren soll. „Die Maßnahmen belaufen sich immerhin auf fast eine halbe Million Euro“, betont Martin Böttcher, Fußball-Abteilungsleiter beim ESV und Mitglied im Gemeinderat. Geht alles glatt, soll bereits im kommenden Sommer gebaut werden. „Das ist zumindest der Plan, den die Gemeinde hat“, betont Böttcher.

Noch kein Beschluss

Wirklich in trockenen Tüchern ist die Sache aber offenbar noch nicht. Wie aus Kreisen der Escheburger Gemeindevertretung verlautet, gäbe es noch keinen Haushaltstitel für das Projekt, ebenso wenig einen Beschluss, den Sportplatz tatsächlich zu bauen. Der Haushaltsplan für das Jahr 2016, in dem ein entsprechender Etatposten berücksichtigt werden müsste, wird Anfang Dezember beschlossen. Bis dahin stehen die genauen Kosten aber voraussichtlich noch gar nicht fest.

Tauziehen droht

Im ungünstigsten Fall könnte dem ESV also ein Tauziehen um die Gelder bevorstehen so wie vor zweieinhalb Jahren, als die Gemeinde schließlich für knapp 280 000 Euro ein Löschgruppenfahrzeug für die örtliche Feuerwehr anschaffte, statt in einen Kunstrasen zu investieren. Völlig unklar ist auch, welche Belastungen auf Escheburg durch die Flüchtlinge zukommen. Sie könnten nach den düsteren Schlagzeilen im April um den Brand in einem Flüchtlingsheim jedoch auch ein Argument für das Anliegen des 700 Mitglieder starken Sportvereins sein. Denn der ESV lebt Integration vor: Immerhin zehn der 40 in Escheburg untergekommenen Flüchtlinge sind bereits im ESV aktiv.

Attraktivität steigern

Vor allem aber erhofft sich Böttcher durch den Kunstrasen eine Verbesserung der Wettbewerbssituation. „Wir versprechen uns davon, dass dann die älteren Jugendlichen nicht mehr den Verein verlassen, wenn sie leistungsorientiert Fußball spielen wollen“, betont der Fußball-Abteilungsleiter, der selbst die 1. D-Jugend des Vereins trainiert. „Unsere Erfahrung ist, dass die Eltern vor allem auf leistungsorientiertes Training und die Qualität des Platzes achten. Böttchers Hoffnung ist auch, dass die 1. Herren des ESV durch einen Kunstrasen attraktiver für die A-Jugendlichen umliegender Vereine werden. „Vielleicht können wir dann sogar in die Bezirksliga aufsteigen“, spekuliert er.

Traum in Grün

Jahrelang haben sie beim ESV mit Aktionen wie „Asche für Kunstrasen“ für ihren Traum gesammelt und gekämpft. Nun hängt alles davon ab, dass das Projekt auch tatsächlich umgesetzt wird. Böttcher ist fest davon überzeugt: „Die Gemeinde hat ja schon 30 000 bis 40 000 Euro für die Vorarbeiten ausgegeben“, argumentiert er. Sollte die Gemeinde diesen Weg weitergehen, muss der Traum in Grün kein Traum bleiben.

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