Von Volker Gast

Allermöhe.
Als Hamburg im März den Zuschlag des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) für eine Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 2024 und 2028 bekam, mahnte DOSB-Präsident Alfons Hörmann die Stadt, sich stärker um sportliche Großereignisse zu bewerben. "Das Konzept ist einmalig", sagte Hörmann, "doch Hamburg selbst müssen wir den internationalen Sportverbänden und den Mitgliedern des Internationalen Olympischen Komitees noch ein bisschen näherbringen."

Um das zu erreichen, bewirbt sich die Stadt um fünf Weltmeisterschaften, darunter die Ruder-WM 2019, die auf der Regattastrecke in Allermöhe, der späteren Olympiastrecke, ausgetragen werden soll. Dabei gab es einen Rückschlag: Der 29-köpfige Rat des Weltverbandes Fisa hat für die WM nicht Hamburg vorgeschlagen, sondern den österreichischen Konkurrenten Ottensheim (bei Linz). Kritisiert wurden die hohen Windgeschwindigkeiten, die häufig in Hamburg herrschen, und die Tatsache, dass es in Allermöhe entlang der Strecke keine Straße für Kamera-Autos gibt.

Die Entscheidung über die Vergabe fällt am 7. September auf dem Fisa-Kongress, wenn die Delegierten aus den einzelnen Mitgliedsländern des Weltverbandes abstimmen. "Das hat es schon häufiger gegeben, dass die Delegierten anders entschieden haben als die Vorgabe des Councils", hat Jürgen Warner, der Vorsitzende des Landesruderverbands Hamburg, trotzdem noch Hoffnung, den Zuschlag zu bekommen. "Unsere Regattastrecke entspricht technisch allen Standards, die der Weltverband vorgibt."

Bleibt die Furcht vor dem Hamburger Wetter. "Das Risiko von starken und ungünstigen Winden ist in der Hansestadt höher als in Linz", gibt Warner zu, "aber auch bei den Olympischen Spielen in London 2012, der WM in Amsterdam 2014 und der Junioren-WM in Rio 2015 gab es solche Probleme. Wir sind nun einmal eine Natursportart."

Eine Hamburger Delegation wird nun kommende Woche zur WM nach Aiguebelette reisen, um das Hamburger Konzept der kurzen Wege - alle Teilnehmer könnten streckennah untergebracht werden - den Delegierten näherzubringen. Es bleibt abzuwarten, mit welchem Erfolg.