Lauenburg
(mak).
Das Publikum staunte nicht schlecht, wie sich die Handballerinnen der Lauenburger SV im Eröffnungsspiel um den Riemer-Cup präsentierten. Gegen den VfV Spandau, Vizemeister der Oberliga Ostsee/Spree, führten die Elbdiven fünf Minuten vor dem Ende mit drei Toren Vorsprung. "Wir waren das bessere Team", betonte Lauenburgs neuer Trainer Carsten Mahnecke. Doch dann drehten die Gäste auf. 30 Sekunden vor Schluss war der Ausgleich hergestellt (17:17), aber die LSV im Ballbesitz. Doch anstatt die 30 Sekunden von der Uhr zu spielen, schloss der Schleswig-Holstein-Ligist überhastet ab. Spandau startete einen Tempogegenstoß und entschied die Partie mit 18:17 für sich.

Am Ende kostete diese Niederlage der LSV das Halbfinale. Enttäuscht sein mussten die Elbdiven deswegen aber keineswegs. Schließlich gewann Spandau durch ein 24:19 gegen die HSG Heidmark letztlich das Turnier, schaltete dabei auch Zweitligist SV Henstedt-Ulzburg aus (24:23). Und die restlichen Auftritte der Elbdiven waren ähnlich stark wie im Auftaktmatch. "Wir haben gegen zwei Oberligateams gewonnen und den Turniersieger fast geschlagen. Das war ein guter Test", bilanzierte Coach Mahnecke.

In der Gruppenphase gelang der LSV jedoch nur ein Sieg gegen die eigene "Zweite" (27:9). Diese war für den TSV Ellerbek eingesprungen, der aus Personalmangel kurzfristig abgesagt hatte. Gegen den dritten Gruppengegner, die SG Altona (Oberliga), gab es eine deutliche 14:20-Schlappe. "Die haben das echt gut gemacht", sagte Mahnecke. Altona wurde am Ende Vierter.

Am zweiten Turniertag bewiesen die Lauenburgerinnen dann, dass mit ihnen in der neuen Liga zu rechnen ist. Mit den Erfolgen gegen den TuS Komet Arsten (17:13) und die HV Lüneburg (21:17) besiegten die Elbdiven zwei Oberligisten in eindrucksvoller Manier und belegten damit Rang fünf.

Wichtiger als die Platzierung waren aber die Erkenntnisse, die Mahnecke gewinnen konnte. "Ich weiß jetzt zum Beispiel, dass wir auch ohne 'Lemmi' spielen können", sagte der LSV-Coach. Sarah Lemmermann - in den vergangenen Jahren eine der wichtigsten Spielerinnen - hatte sich am ersten Turniertag verletzt und fiel für die Endrunde aus. Doch seine Mannschaft fing den Verlust auf. Und eine andere wichtige Erkenntnis: "Wir sind fitter als die anderen." Drei Wochen vor dem Ligastart bei der HSG Tarp/Wanderup (12. September) ist das ein sehr gutes Zeichen.