Bergedorf
(mak).
Vor der Saison war es das bestimmende Thema: Ist es zumutbar, dass Nikola Tesla in der Landesliga Hansa auf Teams wie den Klub Kosova oder Croatia trifft? Das Verbandsgericht des Hamburger Fußball-Verbandes sagte letztlich: Nein! Vor dem Hintergrund der Konflikte zwischen den verschiedenen Nationen des Balkans seien solche Partien zu heikel. Nikola Tesla kam in die Hammonia-Staffel.

Der FC Bergedorf 85 fand in dieser Diskussion nie Erwähnung, obwohl bei den "Elstern" nun schon acht Fußballer vom Balkan spielen. Nun geht es für die Bergedorfer zu Hause gegen Croatia (Sonntag, 15 Uhr, Sander Tannen). Ist die Herkunft der Spieler da ein potenzieller Konfliktherd? "Das ist überhaupt kein Thema. Wir sind uns alle einig, dass wir nur über die Sportart reden", bekräftigt Bergedorfs Co-Trainer Mohet Wadhwa. Wobei er auch betont: "Ich kenne Croatias Trainer Adriano Napoli gut und weiß, dass sie gegen uns sehr motiviert sind." Das hängt vor allem mit der sportlichen Situation beider Teams zusammen. Croatia steht mit null Punkten am Tabellenende, der FC Bergedorf könnte mit einem Sieg sogar Tabellenführer werden. "Das wäre nur eine Momentaufnahme. Es gibt ganz andere Teams, die sich um den ersten Platz streiten", blickt Wadhwa voraus.

Die Bergedorfer haben in ihren bisherigen zwei Partien aber bewiesen, dass sie keine Eingewöhnungszeit in der Landesliga brauchen. Die Neuzugänge Nikola Benkovic und Djuro Maskaljevic haben sofort das in sie gesetzte Vertrauen bestätigt. Mit Jürgen Tunjic ist zudem nun auch der Oldie-Goalgetter aus dem Urlaub zurück. Der 40-Jährige könnte bereits gegen Croatia zu seinem ersten Einsatz für die "Elstern" kommen. "Es macht im Moment extrem Spaß. Bei uns ist richtig Feuer drin", freut sich Wadhwa über die neue Konkurrenz-Situation im Training.