Fünfhausen (jhs). Er ist schon ein Pedant, dieser Matthias Räck. Nach dem Spiel beim Barsbütteler SV diskutierte er mit seinem Spieler Christian Pawlak eine Szene aus Halbzeit zwei.

Fünfhausen (jhs). Er ist schon ein Pedant, dieser Matthias Räck. Nach dem Spiel beim Barsbütteler SV diskutierte er mit seinem Spieler Christian Pawlak eine Szene aus Halbzeit zwei.
Der 22-jährige Pawlak hatte dort Ramazan Sütcü unsanft gebremst, klar taktisch gefoult und Gelb gesehen. Das war in dieser Kontersituation auch nötig - dennoch kritisierte Räck: "Warum läufst du so einen Bogen?" Das Foul wäre beim direkten Weg zum Ball wohl vermeidbar gewesen - wie wohl auch die 1:2-Pleite des SC Vier- und Marschlande in dieser Fußball-Landesligapartie.

Dabei konnte es Pawlak erwiesenermaßen bes ser. Der quirlige Blond schopf zeigte Ent schlossenheit am Fünf-Meter-Raum, bezwang Barsbüttels Marco Reksidler zum zwischenzeitlichen 1:2 Anschlusstreffer (64.). Allerdings lag der SCVM zu diesem Zeitpunkt nach Toren von André Grosche-Müller (20.) und Youcef Madadi (61.) bereits im Hintertreffen.

Weil wieder einmal ein altes Problem beim Oberliga-Absteiger zutage trat. Krasse individuelle Fehler wechseln sich mit fehlender Torgefahr ab. Und wenn dann auch noch der laut Räck "beste Fußballer", Keeper Kai Erschens, patzt, wird's schicksalsträchtig: Erschens unterschätzte beim 0:1 eine Kopfball-Bogenlampe. Vor dem 0:2 geriet ein Befreiungsschlag zu kurz.

Fehler, die schleunigst abgestellt werden sollten. Das weiß auch der Cheftrainer. "Bei 28 Spieltagen hast du nicht lange Zeit", sagt Räck, der aber auch trotz zweier Auftaktpleiten überzeugt ist: "Wenn wir einmal gewinnen, dann starten wir auch eine Serie."

Hoffnung auf Erfolgerlebnisse machte zumindest die Phase nach dem 1:2, als der SCVM das Spiel diktierte und durch Fernschüsse von Steven Brandt (67.) und Felix Rehr (77.) auch gefährlich wurde. Insgesamt betrachtet fehlt es dem jungen Team von Räck an offensiver Durchschlagskraft, an durchgängiger Konzentration und auch an Routine, wenn bedacht wird, dass die ältesten Akteure auf dem Platz gerade 24 Jahre alt sind. Darin sieht "Räcker" Ansatzpunkte: "Fußballerisch waren wir heute besser als Barsbüttel, aber sie haben eben gewonnen, weil sie erfahrenere Leute haben. Die fallen schneller, wir hingegen sind zu gut für diese Welt und laufen weiter." Oder eben den einen oder anderen Bogen zu viel.

SCVM:
Erschens (4-5); Holster (4-5) ab 65. Detjens (-), Harder (4), Y. Ohl (3-4), Gläser (4); M. Ohl (4), Stirl (4), Bultmann (2-3), Pawlak (2-3) ab 87. Tangermann (-); S. Brandt (3) ab 87. Krienke (-), Rehr (3).