Von Jan H. Schubert

Billstedt/Ohe.
Wenigstens nicht Tabellenletzter - die 3:6-Pleite des FC Voran Ohe bei Vorwärts-Wacker Billstedt bietet auch einige positive Aspekte. Sie müssen nur gesucht werden. Die Elf von Trainer Rainer Seibert ziert nicht gleich zu Saisonbeginn das Ende des Fußball-Landesliga-Klassements, so wie es viele Fachleute vorausgesagt hatten.

Und auch sportlich gesehen gibt es Ansätze. Die Partie am Öjendorfer Weg lässt sich aus Oher Sicht so charakterisieren: "Vorn eine Halbzeit lang hui, hinten komplett pfui". Es war schon erstaunlich - in einem ohnehin erstaunlichen ersten Durchgang - wie sich die Gäste dreimal in die Partie zurückspielten. Weil auch Billstedt diverse Abwehrschnitzer einbaute. Kim Liebermanns Führungstreffer (4.) egalisierte Arne Nüchterlein nach einer Einladung der Gastgeber (13.). Im Kunstschuss-Wettbewerb stand Ohes Marco Pflug beim 2:2-Ausgleich seinem Kontrahenten Abdulah Beckmann, der Vorwärts abermals in Front geballert hatte (16.), in nichts nach (27.). Wiederum Nüchterlein hielt das zarte Pflänzchen der Hoffnung mit dem 3:4 am Leben (40.), nachdem Liebermann (28.) und Christian Meier (34.) vorübergehend für einen komfortablen Vorsprung der Platzherren gesorgt hatten.

Kein letzter Platz, Offensivgeist, gute Moral - das kann Voran Ohe momentan für sich ins Feld führen. Das war's dann aber auch: Nach der Pause musste Rainer Seibert mit ansehen, wie seine Jungs gerade nach einer Stunde einbrachen. Das bemerkte wohl auch der Coach der Hausherren, Dennis Kreutzer, der den noch nicht ganz fitten Torjäger Aldin Kapur einwechselte. Kapurs Zustand reichte für die nach dem Seitentausch völlig desolate Oher Abwehreihe aus, zunächst markierte der Joker das 5:3 (63.), bevor er zur endgültigen Entscheidung durch Juro Julardzija auflegte (71.). Und es hätte noch schlimmer kommen können.

Mutiert Ohe zur Schießbude der Liga? Trainer Seibert hat keine Befürchtungen: "Die einzelnen Spieler, die teilweise vergangenes Jahr Kreisliga gespielt haben, müssen in ihre Positionen hineinwachsen." Seibert verweist zurecht darauf, dass beim Warmmachen Abwehrorganisator Fabian Stritzke unerwartet passen musste. Und er hegt weitere Hoffnungsschimmer: "Mit der Offensivleistung bin ich bis zur Halbzeit zufrieden."

Ohe:
Baasch (5); Schenkenberg (5-6), Altefrohne (5), Sulinski (5-6), Stengel (5); Seibert (3-4); Gassmann (3); Kröger (3), Woost (3), Pflug (3) ab 61. Aydin (-) ab 82. Dülsen (-); Nüchterlein (2) ab 61. Thiel (-).