Von Volker Gast

Curslack.
Der Fußball-Oberligist SV Curslack-Neuengamme startet am Sonntag mit einem Auswärtsspiel beim Niendorfer TSV in die neue Saison (14 Uhr, Sachsenweg). Die Sportredaktion hat SVCN-Trainer Torsten Henke zu den Aussichten für die neue Spielzeit befragt.

Herr Henke, auf unserem Foto von der Saisonvorbereitung legen Sie ordentlich los, lassen einige Spieler hinter sich. Wie wichtig ist es für einen Fußballtrainer, selbst fit zu sein?

Torsten Henke: Nicht wichtig. In meiner Anfangszeit als Trainer bin ich immer vorneweg gelaufen. Heute mache ich das nur noch manchmal, denn es ist schön, den Spielern zu zeigen, dass man bereit ist, sich zu quälen. Aber prinzipiell bin ich froh, mit Ingo Carstensen jetzt einen Konditionstrainer zu haben, der den Spielern bei solchen Einheiten zeigt, wo die Musik spielt.

Wo geht die Reise in dieser Saison hin?

Die vergangene Rückrunde war enttäuschend, das muss man offen und ehrlich sagen. Wir wollen besser abschneiden als in der vergangenen Spielzeit, als wir 13. waren. Ein einstelliger Tabellenplatz wäre schön. Aber die Teams im unteren Bereich sind sehr ausgeglichen. Letztes Jahr gab es einige schwächere Mannschaften. Die sehe ich dieses Jahr nicht. Daher müssen wir auch aufpassen, nicht unten reinzurutschen.

Empfinden Sie Druck?

Nein, dazu bin ich zu lange dabei. Als junger Trainer wäre ich in unserer Situation angespannter gewesen.

Beim SVCN hat sich viel getan. Inwieweit resultiert daraus für Sie die Anforderung, nicht nur erfolgreich, sondern auch attraktiv spielen zu lassen?

Unser Ziel ist es schon, die Mannschaft so zu entwickeln, dass sie attraktiven Fußball spielen kann. Allerdings ist es so, dass unsere Stärke nicht darin liegt, das Spiel zu machen. Unsere Qualität ist das Umschaltspiel, über Konter zum Erfolg zu kommen. Aber für uns ist es in erster Linie entscheidend, dass die Ergebnisse stimmen.

Kritiker sagen, in Curslack würde die Entwicklung fehlen. Wie stehen Sie dazu?

Es gibt in jedem Fall eine deutliche Entwicklung. Wir haben ja 2014 mit einem Kader gespickt mit hochkarätigen Individualisten die Vize-Meisterschaft erreicht und danach entschieden, künftig verstärkt auf junge Spieler setzen zu wollen. Wenn man nun einen Marvin Scha3litz sieht, der zum Stammspieler geworden ist, einen Mike Beldzik, den ich vor einem Jahr bei seinem ersten Spiel am liebsten nach 20 Minuten schon wieder rausnehmen wollte. Ich habe es dann nicht getan. Heute hat er bei uns seinen festen Platz im Mittelfeld. Oder Eyke Kleine und Stjepan Radic. Das sind zusammen schon vier A-Jugendliche, die bei uns den Sprung in den Oberliga-Fußball geschafft haben.

Jetzt haben Sie aber unter anderem den 32-jährigen Christoph Hammel geholt.

Ja, wir wollten einen gestanden Spieler haben und dazu eine ganz andere Art Stürmer - groß, kopfballstark - als wir bisher hatten. Aber ich bin mit allen unseren sieben Neuzugängen sehr zufrieden.