Altengamme/Schwarzenbek
(olü/vg).
Den Ernstfall stellt sich Ralf Herbrechter folgendermaßen vor. "Das Schlimmste wäre, wenn der Trainer und ich nach dem Spiel unser Bier trinken, und aus der Mannschaft wäre keiner mehr da", erklärt der Ligamanager des Landesligisten SV Altengamme. Herbrechters Aussage zeigt, was den Vierländern wichtig ist. Es sind die Dinge, die für den unverfälschten Amateurfußball stehen: allen voran Kameradschaft und Identifikation mit dem Verein.

Gern erzählt Herbrechter von dem Anruf eines BU-Spielers, der zum SVA kommen wollte. Der Ligamanager lud ihn zum Training ein. Doch als der Barmbeker hörte, dass es nichts zu verdienen gibt, fragte er nur: "Wie? Kein Geld?"

Dennoch herrscht kein Spielermangel beim SVA. Im Gegenteil: Herbrechter und Trainer Daniel Andrade schauen genau hin, wen sie sich dazuholen. Zur neuen Saison sind das Sascha Göttmann und Torben Wamser vom SV Börnsen sowie vier A-Jugendliche, von denen Stürmer Jonas Buck (SVCN) einen starken Eindruck hinterließ. Was ist also möglich beim SV Altengamme in dieser Saison?

Auf Platz sechs und acht liefen die Vierländer in den vergangenen beiden Spielzeiten ein. Und damit wären viele beim SVA zufrieden. Andrade fasst die Prognose etwas weiter. "Rang drei bis acht ist das Maximum", sagt er.

Auf so einem Platz könnte auch der SC Schwarzenbek einlaufen. "Ich mache meine Ziele aber nicht an Zahlen fest", betont der neue SCS-Trainer Bernd Helbing-Saß. Immerhin liegt die Messlatte mit den Plätzen fünf und sechs in den vergangenen beiden Spielzeiten ziemlich hoch. Attraktiven Fußball, darauf will der Coach das Hauptaugenmerk legen: "Wir wollen mutig sein, spielerisch bestimmend auftreten und daran arbeiten, dass wir vorn ins Pressing kommen." Damit seine Spieler das verinnerlichen, bimst er ihnen Lehrsätze wie "Ballverlust heißt Ballgewinn" ein, um die Bedeutung von Pressing und Gegenpressing herauszustreichen.

An Ehrgeiz mangelt es den Schwarzenbekern ohnehin nicht. Das stellte Helbing-Saß fest, als er seine Spieler nach ihren Zielen für die neue Saison befragte. "Sie haben mir gesagt, dass sie als Team noch mehr aus sich herausholen können als bisher und in der Tabelle noch ein bisschen höher angreifen wollen", staunte er nicht schlecht. Noch ist allerdings offen, inwieweit den Worten auch Taten folgen werden. "Jetzt zum Saisonstart fehlen uns gleich eine ganze Reihe an Spielern", ärgert sich der Coach, "das geht natürlich nicht, wenn man solche Ziele hat."