Schwarzenbek
(vg).
Normalerweise geht Torben Oertel für die "Zweite" des SC Schwarzenbek auf Torejagd. Doch weil die Personaldecke in der "Ersten" momentan so dünn ist, durfte der Stürmer gestern Nachmittag in der ersten Runde des Fußball-Oddset-Pokals beim 0:4 gegen den Meiendorfer SV über volle 90 Minuten ran. Um es kurz zu machen: Der 22-Jährige machte seine Sache ganz hervorragend.

Die Chance, Pokalgeschichte zu schreiben, verpasste Oertel allerdings. Nachdem die Schwarzenbeker in den vergangenen drei Jahren zweimal das Pokal-Achtelfinale erreicht hatten und dabei Teams wie den SV Curslack-Neuengamme und eben Meiendorf bezwangen, kamen sie dieses Mal beim erneuten Duell mit dem MSV nur einmal in die Nähe eines Erfolgserlebnisses. Es war in der 24. Spielminute, als Tufan Koc beim Stand von 0:0 eine Ecke von der rechten Seite mit links aufs Tor zog. Am zweiten Pfosten kam Oertel zum Kopfball, setzte den Ball aber ans Aluminium. Ein paar Zentimeter weiter rechts, und es wäre vielleicht eine ganz andere Partie geworden. So aber sprintete Meiendorfs Stürmer Omer Popalyar nur drei Minuten später in einen schlampigen Querpass von Tolga Celikten und schob zum 1:0 für die Gäste ein (27.).

Nach dem Seitenwechsel erhöhte der bärenstarke Meiendorfer Fabian Facklam mit einem lupenreinen Hattrick zum 4:0-Endstand (65., 66., 81.). Kurios: Das vorentscheidende 2:0 entstand aus einem Schwarzenbeker Freistoß, den Kevin Koitka in die Mauer hämmerte. Anschließend schalteten die Gäste blitzschnell um, und Facklam schloss volley ab - edel gemacht. Das 0:3 resultierte aus einem weiteren Abwehrschnitzer der Europastädter, und beim 0:4 sah Schwarzenbeks Torwart Lucas Scheunemann nicht gut aus, als er einen 25-Meter-Freistoß durchflutschen ließ.

"Schwarz auf Weiß sieht das 0:4 deutlich aus", gab der neue SCS-Trainer Bernd-Helbing-Saß zu, "aber zumindest mit der ersten Hälfte war ich zufrieden. Da haben wir wenig zugelassen." Der Sieg der Gäste war jedoch auch in der Höhe verdient. Bis zum Saisonstart wartet auf Helbing-Saß nun noch viel Arbeit.

SCS:
Scheunemann; Doryan (81. Bannasch), Koitka, Krauel, Celikten; Helmke, Bolz; Behrens, Schipper (46. Ohle), Koc; T. Oertel.