Wentorf
(hbo).
Zu Beginn des zweiten Abschnitts im Fußball-Testspiel zwischen der TuS Dassendorf und der U23 des Hamburger SV kochten die Emotionen hoch. So tauschten Finn Thomas und HSV-Kapitän Dominik Jordan nach einem Zweikampf gewiss nicht ihre Telefonnummern aus, als sie sich Nase an Nase stehend "unterhielten". Ihre Teamkollegen konnten eine Eskalation verhindern. "Was ist denn das für ein Ochse?", platzte es aus Marco Kostmann, dem Hamburger Torwart-Trainer, heraus. Dassendorfs Neuerwerbung gab bald darauf sportlich die richtige Antwort. Der Zugang vom VfB Lübeck zimmerte die Kugel ansatzlos aus 25 Metern in den Giebel (73.). Der Treffer zum 1:1 war gleichbedeutend mit dem Endstand.

"Ich denke, wir waren heute nicht die schlechtere Mannschaft", resümierte TuS-Coach Jan Schönteich nach dem Achtungserfolg gegen den Regionalligisten. Obgleich der Hamburger Meister zuvor in einem Box-Gym zweieinhalb Stunden hart trainiert hatte, hinterließ er keineswegs einen müden Eindruck. Die 150 Zuschauer in Wentorf sahen von Beginn an ein Duell auf Augenhöhe. Gegen das aggressive Pressing und das schnelle Umschaltspiel der mutig auftretenden Dassendorfer tat sich der HSV schwer. Durchdachte Kombinationen hatten beim Team des früheren Bundesliga-Coaches Josef "Joe" Zinnbauer Seltenheitswert. Nur weil Dassendorfs Kapitän Adam Hamdan in einem Zweikampf mit Laurynas Kulikas zu zögerlich zu Werke ging, führte der Viertligist zur Pause. Rafael Brand, einer von sechs Testspielern bei den Gästen, traf nach Vorlage des früheren St.-Pauli-Akteurs zum 1:0 (24.).

Nach der Pause wechselten beide Trainer durch, was sich aber nur beim HSV negativ bemerkbar machte. Die TuS wusste sich sogar noch zu steigern und besaß nach Thomas' Geniestreich weitere Chancen. So verfehlte Beytullah Atug per Lupfer nur knapp das Ziel (87.). "Wir sind auf einem guten Weg", freute sich Schönteich.