Bergedorf/Luzern
(olü/dpa).
Im Ziel wusste Eric Johannesen vom RC Bergedorf nicht, wer auf dem Rotsee die Nase vorn hat. Was kein Wunder war. Schließlich betrug der Unterschied zwischen dem Ersten und Zweiten nur einen Wimpernschlag. Acht Hundertstelsekunden fehlten dem Deutschland-Achter beim Ruder-Weltcup in Luzern zum Sieg. Dennoch gelang dem Flaggschiff des DRV ein bemerkenswertes Comeback. Eine Woche nach der deutlichen Niederlage gegen Weltmeister Großbritannien in Henley lieferte sich die Crew um den Schweriner Schlagmann Hannes Ocik mit den britischen Dauerrivalen ein hochklassiges und bis zum letzten Schlag spannendes Finale - wenn auch ohne glückliches Ende. Dritter wurde Neuseeland.

"Nach Henley wollten wir uns auf uns selbst konzentrieren und nicht so sehr darauf schauen, was die Konkurrenz macht. Das ist uns gelungen", resümierte Johannesen zufrieden. Und auch Ralf Holtmeyer war sehr angetan von der Leistung seiner Crew bei der WM-Generalprobe. "Das war ein Duell auf Augenhöhe. Beim nächsten Mal haben wir sie", sagte der Bundestrainer.

Bei Streckenhälfte lag der Briten-Achter mit einer halben Bootslänge vorn, dann holte das deutsche Flaggschiff in einem tollen Endspurt mächtig auf, kam aber nicht mehr ganz heran. Die Europameister strahlten sieben Wochen vor der WM im französischen Aiguebelette (30. August bis 6. September) trotz der dritten Niederlage gegen den britischen Achter in Serie wieder Zuversicht aus. "Leider hatten hier die Briten die Nase vorn. Bei der WM wollen wir es umdrehen. Unser Ziel ist ganz klar Gold", sagte Ocik. Am Donnerstag geht es nun für drei Wochen ins Trainingslager nach Österreich, anschließend für 14 Tage nach Ratzeburg.

Siege auf dem Rotsee fuhren die beiden deutschen Doppelvierer heraus. Auf dem zweiten Platz kam zudem der Doppelzweier mit Marcel Hacker (Magdeburg) und Stephan Krüger (Rostock). Damit konnte die deutsche Ruder-Flotte insgesamt zufrieden sein.