Von Dirk Schulz

Altengamme.
Sandro Schraub ist ein Stürmer, der - wie man so schön sagt - dahin geht, wo es wehtut. Dafür hat der Fußball-Landesligist SC Vier- und Marschlande den 19-Jährigen von Nachbar SVCN geholt. Doch beim Vierlandencup des SV Altengamme hätte Schraub im Vorrundenspiel gegen die TuS Dassendorf (0:3) besser einmal zurückgezogen. Beim Versuch noch an einem langen Ball zu kommen, prallte er mit voller Wucht mit TuS-Torwart Leo Hebbeler zusammen. Diagnose: vier gebrochene Rippen und eine verletzte Lunge - Intensivstation. "Das war ein Schock. Wichtig ist jetzt nur, dass er wieder gesund wird", sagte SCVM-Trainer Matthias Räck, der vielleicht sogar die komplette Hinrunde auf den Neuzugang verzichten muss.

Die Ergebnisse beim Traditionsturnier (gibt es seit 1954) rückten da in den Hintergrund. Im Finale besiegten die Dassendorfer den Gewinner der beiden vorangegangen Auflagen, den SV Curslack-Neuengamme, mit 4:2. Nach zwei schnellen Toren durch Amando Aust (4.) und Kristof Kurczynski (18.) hielt beim Oberliga-Meister etwas der Schlendrian Einzug. Auf einmal glichen die Curslacker durch ein Eigentor von Alexander Bogunovic (30.) und Mike Beldzik (41.) zum 2:2 aus. "Das sollte uns eine Lehre sein", sagte TuS-Trainer Jan Schönteich. Nach der Pause schalteten die Dassendorfer einen Gang hoch. Eric Agyemang (54.) und Sven Möller (83.) trafen zum verdienten Erfolg.

Zuvor hatten die Gastgeber vom SV Altengamme im Spiel um Platz drei den SC Schwarzenbek mit 5:4 nach Elfmeterschießen bezwungen. Held dabei: SVA-Torwart Matthias Schwartz, der zweimal im Duell eins gegen eins Sieger blieb. Nach 90 Minuten hatten es zwischen den beiden Landesligisten 2:2 gestanden. Dabei wusste bei den Vierländern vor allem Jonas Buhk zu überzeugen. Der Youngster erzielte beide Tore für den SVA. Joscha Behrens und Stefan Bethmann trafen für Schwarzenbek ins Schwarze.

Sogar das Finale wäre für die Altengammer möglich gewesen. Am ersten Turniertag gab es ein 1:0 gegen den SCVM. Und gegen Dassendorf hatte Bastian Peters kurz vor dem Ende den Sieg auf dem Fuß. Das einzige Tor der Vorrundenpartie (jeweils über 45 Minuten) markierte jedoch Adrian Voigt im Gegenzug.

In der anderen Gruppe setzte sich erwartungsgemäß Oberligist Curslack durch (3:0 gegen Schwarzenbek, 5:4 n.E. gegen SV Börnsen). Zudem unterlag Börnsen, dessen Spieler Finn Bern im Rahmen seines Junggesellenabschieds unter anderem noch ein Lattenschießen absolvieren musste, den Schwarzenbekern mit 0:1.

Und der SCVM? Auf den Oberliga-Absteiger wartet nach dem erneuten Umbruch (nur sieben Spieler blieben) noch viel Arbeit. Das wurde im Spiel um Platz fünf (1:0 gegen Börnsen) deutlich. Aber das ist nach Schraubs böser Verletzung nebensächlich.