Bergedorf
(olü).
Ob Hamburg-Marathon, Bergedorfer Citylauf oder Dorflauf in Gülzow, für den Deutschen Leichtathletik-Verband sind alle gleich - wenn es um eine Gebühr geht, die der DLV ab dem 1. Januar 2016 erheben will. Für jeden Athleten, der ins Ziel kommt, sollen die Laufveranstalter künftig einen Euro zahlen. Mit dem Geld will der Verband zum Beispiel die Ausbildung von Trainern verbessern, einen Härtefallfonds für Unglücksfälle bei Läufen einrichten oder eine Laufserie für den Nachwuchs starten. Immerhin dürfte eine mittlere siebenstellige Summe zusammenkommen. Das Geld soll zwischen den Landesverbänden und dem DLV geteilt werden. Kinder und Jugendliche sind übrigens von der Gebühr ausgenommen.

"Ich habe für diese Regelung gestimmt. Sie funktioniert aber nur, wenn wirklich alle Läufe in Deutschland miteinbezogen werden", sagt Erwin Rixen, Leichtathletik-Abteilungsleiter der TSG Bergedorf und Ehrenvorsitzender des Hamburger Verbandes. Doch es gibt Widerstand. Vor allem kleine Vereine, die Läufe mit wenigen hundert Teilnehmern organisieren, könnten die Leidtragenden sein. Das meint jedenfalls Horst Milde, Vorsitzender der Vereinigung German Road Races. Dieser Zusammenschluss von Laufveranstaltungen hat sogar eine Petition gestartet, um die Gebühr zu verhindern. 5000 Läufer haben bereits unterschrieben.

Steffen Benecke kann die Aufregung hingegen nicht verstehen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand nicht kommt, nur weil der Lauf nun einen Euro mehr kostet", sagt der Chef-Organisator des Bergedorfer Crosslaufs. Ende des Monats will der DLV auf einer Verbandsratssitzung das Thema noch einmal diskutieren.