Von Dirk Schulz

Escheburg.
Die neu gegründete zweite Mannschaft des Escheburger SV marschierte unaufhaltsam durch die Fußball-Kreisklasse. Mit einem Torverhältnis von 119:35 und nur einer Niederlage am Grünen Tisch stieg die "Zweite" als Tabellenzweiter der KK8 in beeindruckender Manier auf. Belohnung: Das Team von Trainer Kay Korndörfer wurde zur "Ersten" befördert und auch in der Kreisliga 3 eine respektable Rolle zugetraut.

Was jedoch kaum jemand ahnte: Die internen Querelen waren längst nicht mehr zu kitten. Korndörfer holte zwar noch seinen alten Kumpel Uli Lohmann als gleichberechtigten Partner ins Boot, doch der brachte kein Glück. Lohmann - im Heimatgebiet zuletzt 2011 für 20 Tage beim TuS Aumühle-Wohltorf im Amt - unterbot dieses rekordverdächtige Intermezzo noch mal um fünf Tage. Dann stand fest, die Mannschaft löst sich auf. Trainersohn Sascha Korndörfer hat bei den Aumühlern bereits eine neue sportliche Heimat gefunden. Zuletzt waren nur noch sechs oder sieben Akteure zu den Trainingseinheiten erschienen.

"Es hat unüberwindbare Differenzen gegeben", sagt Korndörfer, der Unterstützung vom Abteilungsvorstand vermisste. Aus seinem ohnehin dünnen Kader waren Spieler in die alte "Erste" abgewandert und nicht bereit, bei Testspielen auszuhelfen. Für Korndörfer war deren Trainer Mario Meier daran nicht ganz unschuldig. "Ich habe niemanden abgeworben. Die wollten nicht mehr da spielen", beteuert dieser. Pikant: Meier war gleichzeitig auch Spieler unter Korndörfer. "Man hat es versäumt, auch mal disziplinarische Zeichen zu setzen", sagt Meier.

Liga-Obmann Carsten Puttfarken sieht die Situation pragmatisch: "Wir sind ein kleiner Verein und können niemanden zwingen, unter einem Trainer zu spielen." Meier hat nun nach eigenen Angaben von Puttfarken die Aufgabe übertragen bekommen, die Scherben zusammenzufegen und aus den Resten des Korndörfer-Teams sowie seiner "Zweiten" und "Dritten" ein halbwegs schlagkräftiges Kreisliga-Team zu formen. Viel Zeit bleibt ihm dafür nicht. Puttfarken ist jedoch zuversichtlich: "Als Aufsteiger muss man sich um den Klassenerhalt zwar immer Sorgen machen, aber er ist machbar."

Inwiefern es überdies machbar ist, alle Mannschaften am Leben zu erhalten, erscheint fraglich. Die Abmeldung einer Kreisklasse-Vertretung scheint unumgänglich. Derzeit hat Trainer Meier 45 Mann zur Verfügung - zu wenig für drei Teams.

Uli Lohmann hat übrigens einen neuen Job gefunden. Beim Absagen der vereinbarten Testspiele heuerte ihn der SV Barnstedt (1. Kreisklasse Lünebug) an.