Von Jan H. Schubert

Glinde.
War es ein Versehen? Oder war da jemand wissentlich nicht ganz ehrlich? Beim Kampfgericht trudelten immer mehr Fußballer ein, die gegen zwei Mannschaften beim 31. "Ferkelturnier" des TSV Glinde protestierten. Bei den Kickern der Senioren-Vertretung des Oststeinbeker SV sowie beim Altherren-Team "Hamburger Jungs" wurden die jeweiligen Altersangaben angezweifelt. Dies sorgte am Ende für einen Eklat, weil der OSV tatsächlich zwei Spieler einsetzte, die nicht den Glinder Regularien entsprachen. Schwerstarbeit für die Turnierleitung bei hohen Temperaturen.

Beim genauen Blick auf den Oststeinbeker Spielbericht fiel auf, dass gleich drei Akteure unter 40 Jahren waren. Erlaubt war einer. Hauptverantwortlich für beide Equipen zeigte sich André Kochsiek. "Das ist ein lieber netter Junge, aber er nimmt es mit den Daten bei so einem Jux-Turnier nicht so genau", sagte Achim Urbschat, der mit im Kampfgericht saß. Der TSV verstand keinen Spaß: Sämtliche Partien der Stormarner wurden mit 0:3 gewertet. Bitter, denn Oststeinbek wäre Gruppensieger gewesen. Der beteiligte OSV-Spieler Patrick Eichentopf erklärt: "Bei uns haben einige kurzfristig abgesagt, insofern mussten wir improvisieren."

Frank Gabbert wiederum sieht den Fall drastischer. Der Cheforganisator zieht Konsequenzen: "Herr Kochsiek hat uns ja getäuscht. Künftig werden solche Leute nicht mehr eingeladen." Dies sei das Ergebnis aus einer Unterredung mit Urbschat gewesen, denn: Gabbert weilte am Spieltag nicht vor Ort.

Proteste gab es auch gegen die Altersangaben bei Kochsieks Alten Herren. Doch ließ sich den "Hamburger Jungs" auf die Schnelle nichts nachweisen. Letztlich besiegten die Gastgeber die "Jungs" mit 1:0 im Endspiel. Nach der OSV-Umwertung bestritten derweil die favorisierte TSV Reinbek und der SV Nettelnburg/Allermöhe das Finale - hier siegte der Außenseiter. Bei den Super-Senioren waren die Gäste von Westend Berlin nicht zu schlagen.

Komplett regulär verlief das Liga-Turnier. Drei Teams im Sechserfeld waren am Ende punktgleich, die Gastgeber von Coach Frank Kehr sicherten sich aufgrund des um einen Treffers besseren Torverhältnisses die Trophäe. Das Turnier der "Zweiten" entschied der ETSV Hamburg für sich.

Die Organisatoren mussten im 36er-Feld fünf kurzfristige Ausfälle berücksichtigen. Unter anderem sagte Landesligist Voran Ohe erst 36 Stunden vorher ab, spielte lieber beim "La Vie Cup" in Geesthacht. Kehr sagte daraufhin verärgert einen geplanten Test gegen Voran ab.