Glinde
(kob).
Da reist man schon mal in die mehrere Flug- und etliche Autostunden entfernte Hauptstadt Bulgariens, und hat dann nicht einmal die Chance, sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten anzuschauen. "Ich werde wahrscheinlich nur den Flughafen und die Wettkampfhalle sehen. Das ist natürlich etwas schade", bedauert es Seija Ballhaus.

Doch für ausführliches Sightseeing bleibt der Athletin des TSV Glinde einfach keine Zeit. Schließlich weilt sie seit Donnerstag mit der deutschen Judo-Nationalmannschaft wegen der Junioren-Europameisterschaft in Sofia. Für die 14-jährige Seija bedeutet das, fünf Tage weit weg von der Familie zu sein. Auch von ihrer Zwillingsschwester Mascha, die ebenfalls eine erfolgreiche Judoka ist und als Nachrückerin für die EM nominiert war, aber nicht zum Zug kommt. "Das ist schon sehr schade", sagt die eine Minute ältere Seija.

Einsamkeit dürfte dennoch nicht aufkommen. Schließlich sind bei der EM knapp 20 weitere Talenten aus ganz Deutschland dabei. "Ich freue mich schon darauf, die anderen bei ihren Wettkämpfen zu unterstützen", sagt das TSV-Talent bescheiden. Selbst kommt sie in der Klasse bis 48 Kilogramm zum Einsatz und will dabei so weit wie möglich kommen. Ein konkretes Ziel lässt sich die Glinder Judoka nicht entlocken. "Schließlich kenne ich viele Gegnerinnen gar nicht und weiß überhaupt nicht, was auf mich zukommt."

Am morgigen Sonntag steht der Mannschafts-Wettbewerb auf dem Programm - für Teamplayerin Seija ein besonderer Höhepunkt zum Abschluss, bevor es am Montag wieder gen Heimat geht.