Bergedorf
(mak).
Die Bundesjugendspiele sollen weg. Das fordert Christine Finke aus Konstanz. Die junge Mutter startete eine Online-Petition, in der sie das Ende der Spiele fordert. Zu viele Kinder würden bei der Veranstaltung einfach nur gedemütigt. Ihr Vorschlag findet bei Vielen Anklang, bei Notker Kelber nicht. "Ich bin überzeugt davon, dass in der Schule zu wenig Sport gemacht wird", sagt der ehemalige Lehrer und Leichtathletikabteilungsleiter der TSG Bergedorf.

Kelber selbst ist das beste Beispiel, wie positiv sich diese Spiele auswirken können. 1955 machte der damals 15-Jährige bei den Bundesjugendspielen auf sich aufmerksam. "Ich war anscheinend im Weitsprung und über 100 Meter ganz talentiert, da bin ich der TSG beigetreten", erzählt der heute 75-Jährige. Das ist nun 60 Jahre her, und Kelber seinem Verein in all der Zeit stets treu geblieben.

"Ich habe die Entwicklung des Vereins von sehr klein bis sehr groß mitgemacht", sagt er. Dass die TSG sich vor allem in der Leichtathletik auch bundesweit einen Namen gemacht hat, ist auch ein Verdienst Kelbers. 30 Jahre leitete er die Abteilung, holte für die TSG so entscheidende Personen wie Jürgen Krempin zum Verein. "Er ist mein namhaftester Schüler", meint Kelber. In seine Ägide fällt auch die Olympiateilnahme von Ingo Schultz. 2004 trat der Athlet in Athen über die 400 Meter an. "Daran habe ich sehr schöne Erinnerungen", sagt Kelber.

Obwohl der 75-Jährige seit 2005 kein offizielles Amt mehr bei der TSG Bergedorf bekleidet, ist und bleibt er ein fester Bestandteil des Vereins. "Ich war ja so lange da und weiß eigentlich über alles Bescheid." Mitunter leitet er sogar selbst noch Trainingseinheiten oder unterstützt andere Übungsleiter bei der Arbeit. Kelber ist das beste Beispiel, dass Sport in der Tat jung hält. "Ich bilde mir jedenfalls ein, dass es mich fit hält", berichtet das TSG-Urgestein. Morgen wird Kelber für seine 60-jährige Mitgliedschaft und seinen unermüdlichen Einsatz ausgezeichnet.

Im Rahmen des heutigen TSG-Ehrungsfestes (18 Uhr, Sportforum), bei dem langjährige ehrenamtliche Mitarbeiter und besonders erfolgreiche Sportler ausgezeichnet werden, ist er einer von 18, die einen Pokal samt Namensgravur erhalten.