Geesthacht
(dsc).
Für viele Hamburger Fußballer steht fest: Ralph Vollmers ist der beste Amateur-Schiedsrichter der Stadt. Immer einen lockeren Spruch auf den Lippen, für seine farbenfrohen Outfits bekannt und von jeher ein extrovertierter Typ - so kennen sie den 47-jährigen Geesthachter, den alle nur "Drago" nennen.

Hobby-Schauspieler war der Angestellte einer Versicherung bereits ("Mein dunkles Geheimnis"/Sat 1). Jetzt ist er unter die Autoren gegangen. "Ey, Schiri, wir wissen, wo dein Auto steht!", lautet der Titel des Taschenbuches, das Vollmers zusammen mit dem Sportredakteur Julien Wolff geschrieben hat.

Auf knapp 300 Seiten erzählen die beiden aus dem "nicht immer lustigen Leben eines Amateur-Schiedsrichters" - so der Untertitel des Buches. Neben den Schattenseiten seines Hobbys wie Spielabbrüche und Pöbeleien kommen aber auch witzige Anekdoten vor. Vollmers klagt über mangelnde Respektlosigkeit gegenüber den Referees und bietet Lösungsansätze. "Als Julien mich gefragt hat, ob ich Lust hätte, ein Buch mit ihm zu machen, fand ich das total spannend", sagt Hamburgs zweifacher Schiedsrichter des Jahres.

Nur durch einen Zufall war Vollmers spät, mit 28 Jahren, an die Pfeife gekommen. "Bei meinem Verein SV Börnsen haben sie Jugendtrainer gesucht. Ich sagte, bevor ich das mache, werde ich eher Schiri", erinnert er sich. Gesagt, getan. Der Spätberufene, der inzwischen für den FSV Geesthacht Spiele leitet, pfiff sogar noch bis in der vierten Liga.

Nachdem er nach einem Platzverweis die Fans von Vorwärts-Wacker Billstedt gegen sich aufbrachte und eine volle Bierdose an den Kopf bekam, schaffte es Vollmers 2002 sogar zu überregionaler Bekanntheit. "Ich hatte nur eine Beule und habe hinterher gesagt: ,Eine Dose Bier hat mich noch nie umgehauen.' Das wurde im ,Kicker' der Spruch des Jahres", sagt Vollmers. Von Geschichten wie diesen handelt "Ey, Schiri, wir wissen, wo dein Auto steht!". Es erscheint am 1. September bei "Schwarzkopf & Schwarzkopf" und kostet 9,99 Euro.