Von Olaf Lüttke

Nettelnburg.
Die Stimmung war im Keller. Mit 2:6 hatten die A-Junioren des SV Nettelnburg/Allermöhe - die Tore für die Gastgeber erzielten Mete Sahin und Florian Klein - ihr letztes Saisonspiel gegen den MTV Gifhorn verloren und dabei eine enttäuschende Vorstellung abgeliefert. Der Abstieg aus der Fußball-Regionalliga schien beschlossene Sache zu sein. "Ich war am Boden zerstört", bekannte SVNA-Abteilungsleiter Gerald Grassé.

Dann fragte Trainer Andreas Ferentinos: "Was passiert eigentlich, wenn der VfL Osnabrück die Relegation gewinnt?" "Ich glaube, dann gibt es einen weiteren Aufsteiger", antwortete Grassé vorsichtig. Anschließend warfen die beiden einen Blick in die Bestimmungen und siehe da: Sollte der Tabellenzweite Osnabrück als Sieger aus den beiden Aufstiegsspielen zur Bundesliga gegen den Vizemeister der Nordost-Staffel, Viktoria 1889 Berlin, hervorgehen, würden die Nettelnburger die Klasse halten. "Jetzt essen wir nur noch Milka-Schokolade", scherzte Grassé. Denn Lila findet sich nicht nur auf den Tafeln der Süßwaren wieder, sondern auch in den Vereinsfarben des VfL.

Skeptisch ist der neue Trainer der Nettelnburger A-Junioren, Wolfgang Skubsch. "Ich gehe von der Verbandsliga aus", sagte der erfahrene Jugendcoach, der Osnabrück nicht so stark einschätzt. Erst am 28. Juni hat er Gewissheit. Dann steigt das zweite Aufstiegsspiel zwischen den Niedersachsen und den Berlinern.

Schon jetzt gewiss ist der Abstieg von Skubschs bisheriger Mannschaft, den B-Junioren des SVNA. Mit einem Sieg bei Treubund Lüneburg hätte sich das Team noch aus eigener Kraft retten können. Doch durch die 0:2-Niederlage und dem 8:3-Erfolg des SC Weyhe beim Blumenthaler SV rutschten die Nettelnburger noch auf den zwölften und damit drittletzten Platz ab. "Dafür übernehme ich die volle Verantwortung", sagte Trainer Skubsch.

Noch immer hat der Übungsleiter den Abstieg nicht verwunden. Schlechte Leistungen im Training, dazu eine geringe Beteiligung, so konnte es nichts mit dem Klassenerhalt werden. Kommentar Skubsch: "Ich verstehe immer noch nicht, wie ich beim Zusammenstellen der Mannschaft von den Charakteren her so danebenliegen konnte."

Eine Erfolgsgeschichte in dieser Saison schreiben hingegen die C-Junioren des SVNA. Einen Spieltag vor Saisonschluss ist der Mannschaft der Aufstieg in die Regionalliga praktisch nicht mehr zu nehmen - für die Nettelnburger eine Premiere in dieser Spielklasse.