Da soll noch einer sagen, die Jugendlichen von heute würden nur noch vor der Spielkonsole sitzen. Insgesamt 355 Kinder bis 13 Jahre bewältigten gestern die 2,5-Kilometer-Strecke des Kinderlaufs - 37 mehr als im Vorjahr. Das ist in etwa ein Drittel aller Teilnehmer am 4. Bergedorfer Citylauf. Zu den jüngsten Startern gehörten Lasse Bröker (5) und Luis Schiering (6) aus der Kindersportschule "kissland" der TSG Bergedorf.

Bevor es für die Kleinen und Größeren aber auf die beiden Runden um den Bergedorfer Schlossgarten gehen konnte, stand erst einmal das Aufwärmen auf dem Programm. Und das übernahm Moderatorin Brigitta Krempin. "Was braucht ihr zum Laufen?", fragte sie in die Runde. "Natürlich eure Arme und Beine. Also: hüpfen", sagte sie. Und die 387 Kinder sprangen los. Als Krempin dann zehn Sekunden vor dem Startschuss mit dem Countdown begann, waren alle konzentriert.

Glenn Kochmann konnte seine Konzentration am längsten halten. Als der TSG-Athlet im Ziel ankam schnaufte er und krümmte sich vor Erschöpfung. "Ich glaube aber, es geht noch schneller", meinte Kochmann ganz selbstbewusst. In 8:17 Minuten schaffte er die 2,5-Kilometer-Strecke. "Es hat aber Spaß gemacht", sagte er. Mit seiner Zeit verwies der TSG-Athlet seine Teamkollegen Tjark Angermair und Finn Hackbarth auf die hinteren Plätze. Angermair war mit seinem Lauf zwar zufrieden, aber nicht so ganz mit der Strecke: "Es gibt bessere, aber sie ist trotzdem okay." Das schnellste Mädchen war Inga Schulz (TSG).

Auch Samantha Kell wäre gern um die vorderen Plätze mitgerannt. Im vergangenen Jahr landete die Zehnjährige in ihrer Alterklasse (W10) schließlich auf Rang fünf. Doch am Donnerstag passierte das Unglück. Beim Training knickte die Handballerin der SG Bergedorf/VM unglücklich um. Trotzdem feuerte die Zehnjährige ihre Schulklasse und ihre kleine Schwester tapfer vom Straßenrand an.

Auf den ersten Blick kaum zu glauben, aber Lana und Lilly Kraus sind ebenfalls Schwestern. Dazu noch die schnellsten aus Wentorf. Die siebenjährige Lilly landete in ihrer Altersklasse (W8) mit einer Zeit von 11:16 auf dem zweiten Platz. Ihre Schwester schaffte bei den W11-Mädchen den Sprung auf Rang sechs. Fast hätten sie den Lauf aber verschlafen. "Sie sind gar nicht aus dem Bett gekommen", erzählte Mama Melanie. Dafür waren sie im Wettkampf umso aufgeweckter. "Sie laufen beide aber nur zum Spaß", sagte Mutter Melanie.

Freude am Laufen haben Fußballer ja eigentlich nicht. Aber die E-Jugend-Kicker von der TSG Bergedorf zeigten, dass es auch anders geht. "Das ist eine ziemlich aktive Mannschaft. Sie hatten Lust dazu", sagte ihr Trainer Tobias Münster. Gemeinsam absolvierten die kleinen Fußballer die beiden Runden um den Bergedorfer Schlossgarten. Damit nicht genug: Tags zuvor hatten sie auch noch ein Ligaspiel. Mit 5:2 besiegten die Bergedorfer die 5. E-Junioren vom VfL Lohbrügge.