Fünfhausen
(jhs).
Der FC Liverpool hat an der Anfield Road seine legendäre Tribüne "The Kop", Borussia Dortmund begrüßt im Signal-Iduna-Park regelmäßig 25 000 Besucher auf der Südtribüne, der größten ihrer Art in Europa - und auch der Anhang des SC Vier- und Marschlande II war für den Fußball-Kreisligisten in der abgelaufenen Saison ein Faustpfand. Nicht in den Sphären von Liverpool oder dem BVB, aber: Auch beim Entscheidungsspiel für die Bezirksliga an der Kandinskyallee gegen den SV Tonndorf-Lohe trieb die "rot-weiße Wand" ihr SCVM-Team zum verdienten 1:0-Sieg und somit zum Aufstieg.

Co-Trainer Sören Deutsch sprudelte vor Glück über: "Heute war das ganze Dorf da! Das war schon ein Faktor." Von den rund 720 in der Mehrheit neutralen Zuschauern kamen rund 300 aus den Vier- und Marschlanden, machten Alarm und gingen in jeder Szene mit. Explosionsartig der Jubel nach acht Minuten, als Nils Riege von Joshua Mülter auf die Reise geschickt wurde und versenkte. Es war letztlich die spielentscheidende Szene.

Eine richtige Attraktion, welche die Bezirksliga Ost zur neuen Serie bekommt. Da ist nicht nur das Fanpotenzial: Im Schnitt begleiten immer 150 Fans die Darbietungen der SCVM-Reserve, die auch spielerisch einiges drauf hat. Das wurde auch im Relegationsmatch deutlich: Das Team von Stegmann/Deutsch besaß das Pre an Chancen gerade nach dem Wechsel, spielte schnörkeloser und erfrischender - und letztlich auch mit mehr Leidenschaft als der SVTL: "Entscheidend war unser Wille", bekräftigte Torschütze Riege, und Sören Deutsch fügt eine weitere Stärke seiner Jungs an - das Lokalkolorit: "Die haben die Postleitzahlen aus den Vier- und Marschlanden auf ihren Körpern eintätowiert."

Und noch etwas Bereicherndes: Feiern können die Jungs auch, ließen es am Zollenspieker gestern richtig krachen. Natürlich mit Anhang.

SCVM II:
Herzog; Toll, Stegmann, Johannsen, Münch; Joost (89. Heucke), Reimers, Mülter (90.+2 Peper), Riege; Schümann, Böttger (60. Krützfeldt).