Bergedorf (mak). Es ist das erste, was jedem am Ladenbeker Furtweg auffällt: Ein großes Banner hängt über dem Eingang zu den Hallen eins und zwei.

Bergedorf (mak). Es ist das erste, was jedem am Ladenbeker Furtweg auffällt: Ein großes Banner hängt über dem Eingang zu den Hallen eins und zwei.
In großen Lettern steht darauf geschrieben: "Welcome". Ein herzlicher Gruß für die Gäste aus vielen Ländern beim Oliver Junior Cup, dem größten internationalen Jugend-Badmintonturnier in Norddeutschland, ausgetragen von der TSG Bergedorf. 434 Spieler, darunter Akteure aus Dänemark, Holland oder auch Estland sind in Bergedorf am Start. Vor der Halle wird gegrillt, Jugendliche spielen Karten, die Sonne scheint. Es wirkt wie ein großes Klassentreffen, nicht wie ein sportlicher Wettkampf. Das sieht in den Hallen aber ganz anders aus.

Als im Finale der Altersgruppe U22 der an eins gesetzte David Kramer (SG Schorndorf) gegen den dänischen Europameister im Doppel,Mads Thøgersen (Team Odense), antreten muss, geht es richtig zur Sache. "Normalerweise spielen wir ja ohne Schiedsrichter, aber in dieser Partie ging es irgendwann nicht mehr", erzählt Organisator Trond Larsen. In Dänemark ist festgelegt, dass jeder Spieler über strittige Situationen auf seiner Seite entscheidet, der Gegner hat das zu akzeptieren. In Deutschland wird in solchen Fällen hingegen der Punkt wiederholt. Larsen - mit jahrelanger Schiedsrichtererfahrung - sprang ein und leitete die Partie bis zum Schluss. Thøgersen holte sich den Sieg.

Sein Erfolg reichte für das Team Odense aber nicht zum Gesamtsieg. Dieser ging überraschenderweise an die Bergedorfer. "Wir sind glücklich, dass es so für uns gelaufen ist", sagt Larsen. Mit 50,5 Punkten landete das Team Bergedorf nur knapp vor den Dänen aus Odense (48 Punkte). Das schmeckte einigen von ihnen gar nicht: Bei der Bekanntgabe gab es vereinzelte Pfiffe und Buhrufe. "Das finde ich unsportlich", ärgerte sich Larsen. In den vergangenen vier Jahren hatten immer dänische Teams die Mannschaftswertung gewonnen.

Dass die Dänen ihren Sinn für Humor beim Oliver Junior Cup nicht verloren haben, zeigten sie dann im Finale des Herrendoppels. Mads Thøgersen und Paw Eriksen führten uneinholbar gegen Jonas Eilskov Jessen und Mathias Jørgensen, doch statt den Matchball ins Ziel zu bringen, spielten sie über Minuten nur noch lange Bälle und alberten dabei rum. "Ich glaube, das war der längste Matchball aller Zeiten", sagte Larsen. Da wirkte es wieder wie bei einem Klassentreffen.