Von Matthäus Kosik

Nettelnburg.
Beim SV Nettelnburg/Allermöhe glauben nur noch die wenigsten an den Ligaverbleib. Für die A-Jugendlichen des SVNA ist der Klassenerhalt in der Fußball-Regionalliga zwar rechnerisch noch möglich, aber drei Spieltage vor dem Saisonende herrscht nach dem 1:3 gegen den JFV Bremerhaven Abstiegsstimmung. "Wir müssten schon alles gewinnen. Und das wird schwierig, wenn wir solche Spiele verlieren", sagt SVNA-Trainer Andreas Ferentinos und meint vor allem die Art und Weise der Niederlage gegen den JFV.

"Wir machen Anfängerfehler", moniert der zukünftige Trainer der Herren-Bezirksligamannschaft. Blerim Murtezani hatte den SVNA in Führung gebracht (4.), nach dem Ausgleich durch Niklas Holz (21.) nahm das Unheil aber seinen Lauf. Erst verschoss Murtezani einen Elfmeter, dann trafen erneut Holz (48.) und Nico Drummer (59.) zum Endstand. Aber nicht nur auf dem Platz hapert es bei den Jungspunden. "Wir sind in einer charakterlich schwierigen Situation", sagt der SVNA-Coach, ohne weiter ins Detail gehen zu wollen. Fakt ist, dass einige Spieler durch Undiszipliniertheiten aufgefallen sind. Für eine A-Jugend nicht ungewöhnlich, bei sieben Punkten Rückstand auf das rettende Ufer aber keine gute Voraussetzung.

"Viele Jugendliche haben zu hohe Ansprüche", sagt Abteilungsleiter Gerald Grassé, der in der Vergangenheit immer wieder die besten Spieler aus der A-Jugend ziehen lassen musste. Auch in diesem Jahr verliert der SVNA mit Mark Brudler (TuS Dassendorf) und Fynn Spors (SCVM) talentierten Kicker. Ein Abstieg könnte auch bedeuten, dass für den Herrenbereich zukünftig mehr Spieler abfallen - Glück im Unglück also.

Verantwortlich für die neue A-Jugend könnte bald Wolfgang Skubsch sein. Aktuell kämpft er noch mit seiner B-Jugend um den Klassenerhalt in der Regionalliga. "Wenn die B-Jugend die Klasse hält, bleibt er dort Trainer, ansonsten soll er die A-Jugend übernehmen", verrät Grassé. Doch Skubsch ist davon überzeugt, dass sein Team den Abstieg vermeiden wird. "Unser Charakter ist stark genug", sagt Skubsch.

Bei den B-Junioren der Nettelnburger herrscht ohnehin eine völlig andere Stimmung. Die haben ihr Spiel gegen den SV Werder Bremen II zwar auch verloren (0:3), doch vor den drei Endspielen gegen die direkte Konkurrenz aus Flensburg, Norderstedt und Lüneburg ist Wolfgang Skubsch guter Dinge: "Es geht nur als Mannschaft, und wir haben ein intaktes Team." Gegen den Tabellenführer aus Bremen half das aber auch nichts. Nun wartet auf den SVNA das Match bei Flensburg 08 (Sonntag, 12 Uhr, Arndtstraße). "Wir arbeiten daran, dass wir es selber schaffen", sagt Skubsch. Die Nettelnburger stehen mit 23 Punkten momentan nur aufgrund des besseren Torverhältnisses nicht auf einem Abstiegsplatz. Ein Sieg könnte das ändern.