Dassendorf (jhs). Feucht-fröhlich ging es nach Spielende zu.

Dassendorf (jhs). Feucht-fröhlich ging es nach Spielende zu.
Wasser und diverse alkoholische Getränke wurden herumgespritzt, die Spieler des frisch gekürten Fußball-Oberliga-Meisters TuS Dassendorf hüpften glücksbeseelt umher, Torschützenkönig Eric Agyemang ließen die Kameraden hochleben - und irgendwo in dieser Ausgelassenheit hatte sich Präsident Jörg Ziolek den Meisterarchitekten gegriffen: Jan Schönteich. Dem 47-jährigen Trainer war soeben mit seinem Team die Titelverteidigung gelungen. Und ihm standen die Freudentränen in den Augen.

Dieser Schönteichsche Gefühlsausbruch erklärt im Grunde eine ganze Saison, denn dieser zweite Meistertitel in Folge ist emotionaler als der Start-Ziel-Sieg aus der Spielzeit 2013/14. "Damals", so der Cheftrainer, "konnten wir uns ab Oktober darauf vorbereiten, dass es im Mai etwas zu feiern gibt. Das war dieses Jahr anders" Die Wiederholung des Erfolgs war bis zuletzt ein Nervenspiel.

Denn Ende 2014 hatte die TuS noch einem Torso geglichen. Es war zum Heulen, was die Dassendorfer von Mitte Oktober bis Jahresende (sechs Pleiten in neun Spielen) darboten. Die Elf vom Wendelweg befand sich im Tal der Tränen, hatte zwischenzeitlich neun Punkte Rückstand auf Rang eins. Doch die Tränen trockneten im Winter rasch. Mit durchweg guten Personalentscheidungen wurde die Aufholjagd gestartet. In diesem Kalenderjahr wurde nicht mehr verloren: zehn Siege, vier Remis - meisterlich.

Meisterlich war insbesondere die zweite Hälfte am finalen Spieltag gegen den HSV Barmbek-Uhlenhorst, als Dassendorf den 6:0-Kantersieg herausschoss. Bei dieser Galavorstellung blieb kein Auge trocken. Doch zwischenzeitlich war es eng geworden, als der SC Victoria bei Süderelbe 2:0 führte und der Titelverteidiger zunächst umsonst gegen das BU-Bollwerk anrannte. "Dann bist du in der 38. Minute plötzlich nur Zweiter", erklärt Schönteich seine feuchten Augen, "und insofern ist diese Meisterschaft doch ein wenig emotionaler."

TuS:
Gruhne (3-4); Warmbier (3), Stadel (3) ab 69. Bogunovic (-), Hamdan (3-4), Saglam (2-3); Dettmann (2-3), S. Atug (2), Ladendorf (2) ab 76. Murrins (-); Kurczynski (1-2), Agyemang (1), Möller (1-2) ab 78. Kehr (-).