Von Dirk Schulz und Olaf Lüttke

Wohltorf.
Lutz Reiher war den ganzen Tag über nervös. "Ich gucke alle fünf Minuten bei meinem Handy aufs Regenradar", sagte der Trainer des TTK Sachsenwald am Dienstagnachmittag. Der erwartete Starkregen vom Typ "Weltuntergang" ging dann eine halbe Stunde vor dem Anpfiff über der Anlage am Tonteich nieder. Dass der TTK-Coach aufgeregt war, wer mag es ihm verdenken. Deutschland gegen Argentinien, das erste Hockeyländerspiel in Wohltorf überhaupt - wenn das kein Grund ist. Rund 1000 Zuschauer, unter ihnen auch Fernsehmoderator Johannes B. Kerner, wollten sich diesen Hockey-Leckerbissen nicht entgehen lassen. Und sie wurden belohnt. Das Vorbereitungsspiel auf das Olympia-Qualifikationsturnier in Buenos Aires (3. bis 14. Juni) endete 4:2 für Deutschland.

Auf das Abspielen der Nationalhymnen hatte der TTK verzichtet. Die Spieler sollten nicht zu lange im Regen stehen. Als der dann nachließ, überwand Mats Grambusch Juan Manuel Vivaldi, den Torhüter der "Gauchos", zum frühen 1:0 (8.). Und es war weiter Musik im Spiel des Olympiasiegers von 2012. Nach einer Ecke erhöhte Moritz Fürste auf 2:0 (23.). Der Mannschaftskapitän hatte am Sonnabend in Wien geheiratet. Rechtzeitig zu Beginn des Trainingslagers am Montag stand er dann in Wohltorf auf dem Platz und war bei den jungen Autogrammjägern des TTK gleich heiß begehrt. Zumal es neuerdings ein Panini-Album für Hockey gibt.

Zu Beginn des dritten Viertels - bei Länderspielen werden neuerdings 4 x 15 Minuten gespielt - verkürzte Matias Paredes auf 1:2 (34.). Doch Moritz Fürste stellte den alten Torabstand per Siebenmeter wieder her (46.). Kurz vor dem Abpfiff brachten sich dann die Autogrammjäger in Stellung. Sie sahen noch das 4:1 durch Christopher Zeller (57.) und den Treffer zum Endstand von Gonzalo Peillat (60., jeweils nach einer Ecke). "Die Bedingungen hier in Wohltorf sind super", sagte Moritz Fürste nach dem Abpfiff.

Heute gibt es die Revanche. Ab 14 Uhr stehen sich Deutschland und der WM-Dritte Argentinien erneut am Tonteich gegenüber.