Lauenburg
(mak).
Marion Reich lauscht aufmerksam den Worten von Lena Gansor-Kaatz. Die etatmäßige Torhüterin der Lauenburger SV steht Kopf an Kopf mit ihrer Vertretung und erklärt dieser, was sie gegen den AMTV Hamburg besser machen kann. Reich, die sonst den Kasten der "Zweiten" hütet, nickt und will sich wieder auf den Weg in ihr Tor machen. Doch erst gibt es für die 39-Jährige noch ein paar Schulterklopfer von der LSV-Stammkeeperin. Am Ende nutzen all' die Tipps und Aufmunterungen nichts. Die Elbdiven verlieren das Handball-Oberligaspiel mit 20:25.

Da neben Gansor-Kaatz auch Ersatzkeeperin Kristin Mehrkens nicht spielen konnte, musste Reich einspringen. Die erfahrene Torhüterin war bemüht, versuchte alles in ihrer Macht stehende, um die Würfe des AMTV abzuwehren. Doch vor allem im ersten Durchgang zeigten ihr die Rahlstedterinnen die Grenzen auf. Fast jeder Wurf war ein Treffer. Bis zum 3:4 (8.) fiel das nicht sonderlich auf, doch dann zogen die Gastgeberinnen auf 10:3 davon (15.).

Die Niederlage aber nur an der Aushilfstorhüterin fest zu machen, wäre zu einfach. "Wir haben im Angriff teilweise ideenlos gewirkt", sagte LSV-Trainer Rolf Ahrenbog. Mitte der ersten Halbzeit gelang es den Elbdiven, ihre Deckung zu stabilisieren. Doch den nun zahlreichen Ballgewinnen folgten oft kopflose Angriffe. "Da greift kein Rad ins andere. So kommt kein Motor zum Laufen. Jeder war in seiner eigenen Glocke", monierte LSV-Teammanager Arne Bahde. In die Kabine ging es mit 9:17.

Aus dieser ominösen Glocke konnten sich die Elbdiven nur kurz befreien. Keeperin Reich läutete die beste Phase der Gäste mit einer tollen Fußparade ein (37.). In der Folge gelang der LSV sogar ein 4:0-Lauf zum 14:18. Kurz wirkte es so, als ob die Lauenburgerinnen noch einmal herankommen könnten. Doch mit den AMTV-Toren zum 20:14 war die Spannung wieder verflogen.

"Jetzt haben wir noch zwei Endspiele um den Klassenerhalt", sagte Bahde. Das erste folgt am Sonnabend beim FC St. Pauli (18 Uhr, Budapester Straße). Die stehen nur einen Rang und Punkt hinter der LSV auf einem Abstiegsplatz. Keeperin Gansor-Kaatz ist dann auch wieder dabei. "Sie hat Knochenmark gespendet und durfte deswegen nicht spielen. Sie hat einfach ein großes Herz", erklärte Ahrenbog. Das braucht es nun auch gegen St. Pauli. Mit einem Sieg wäre der Klassenerhalt sicher.

LSV -Tore:
Mehrkens (8/5), Hahn, Heins (je 3), Koch, Geschke (je 2), Knakowski, Manthey (je 1).