Nettelnburg
(vg).
Wenn einer "Fischer" heißt und Mittelstürmer ist, dann muss er den Fallrückzieher einfach in die Wiege gelegt bekommen haben. Glindes Philipp Fischer machte jedenfalls seinem berühmten Namensvetter, dem früheren Nationalspieler Klaus Fischer, im Bezirksliga-Spitzenspiel beim SV Nettelnburg/ Allermöhe alle Ehre und versenkte nach einem Pressschlag mit SVNA-Keeper Ole Vogel die daraus resultierende Bogenlampe geistesgegenwärtig in überragender Manier per Fallrückzieher zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung (77.). Am Ende mussten sich die Gäste allerdings mit einem 2:2-Unentschieden begnügen, da Ali Schewa zwei Minuten vor Schluss per Foulelfmeter ausglich. Der eingewechselte Melih Medoglu war von den Beinen geholt worden.

Selten sah man wohl nach einem Unentschieden so viele glückliche Gesichter auf beiden Seiten. "Das war wirklich ein bockstarkes Spiel", schwärmte TSV-Trainer Frank Kehr, "ich war lange nicht mehr so zufrieden mit meiner Mannschaft." "Glinde war ein kleines bisschen besser", erkannte SVNA-Co-Trainer Hendrik Freese an, während auf der Glinder Homepage von einer "überragenden Nettelnburger Mannschaft" die Rede ist. Ganz besonders galt das für SVNA-Innenverteidiger Flemming Milke, der das Spiel seines Lebens machte.

So hatte die Partie alle Zutaten, die ein echtes Spitzenspiel braucht, und wurde passenderweise mit einem wahren Traumtor eröffnet. Christopher Jakob knallte die Kugel aus gut 20 Metern zum 1:0 für Glinde in den Winkel (6.). Die Gäste dominierten die Anfangsphase und hätten höher als 1:0 führen müssen. Als der SVNA dann besser in die Begegnung fand, fiel prompt der Ausgleich durch Dennis Haunert (39.).

Dann der größte Aufreger: Glindes Laurent Schönfeldt zog aus 18 Metern ab. Von der Unterkante der Latte prallte der Ball auch nach Nettelnburger Darstellungen hinter die Linie und wieder raus. "Kein Tor", entschied der Schiedsrichter (44.). Dieser Treffer fehlte den Glindern später zum Sieg. "Wir sind benachteiligt worden, aber so ist das halt", sagte Kehr.

SVNA:
Vogel; Müller, Milke, Spiewak; Ali, Franz; Ebadi (67. Pawlak), Haunert, Schindler, Schewa; Del (67. Medoglu).

TSV:
Brandt; Albus, Frank, Ernst, Petersen (80. Kücük); Obuchow, Jakob (72. Groth), Schönfeldt, Berger; Kaufmann, Fischer.