Von Dirk Schulz

Oststeinbek.
Seit drei Wochen sind die Nachwuchsfußballer vom Jugend-Förderverein Hamburg-Oststeinbek zum Zuschauen verdammt. Solange ist der JFV, der aus den Stammvereinen Oststeinbeker SV und Hamm United besteht, vom Spielbetrieb des Hamburger Fußball-Verbands (HFV) ausgeschlossen. Die drei Mannschaften - A-, B- und C-Jugend - fehlen bereits in den offiziellen Tabellen. "Uns liegt ein Schreiben vom Amtsgericht vor", sagt HFV-Pressesprecher Carsten Byernetzki. Darin heißt es, dass ein Insolvenzantrag mangels Masse abgewiesen und der Verein daraufhin aufgelöst wurde. Nun die Wende: Nach einer Beschwerde der Oststeinbeker wies das Gericht den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens nach erneuter Prüfung als unbegründet zurück.

Dass es überhaupt zur vorläufigen Streichung aus den Spielplänen kam, daran tragen mehrere Parteien eine Mitschuld. Da wäre zum einen Stefan Kohfahl zu nennen. Der Ex-Trainer der Oststeinbeker Ligamannschaft ist im Vereinsregister immer noch als JFV-Vorsitzender eingetragen. Dabei hat er mit dem Kapitel längst abgeschlossen. Seit seinem Abschied am Meessen im Mai 2014 herrscht zwischen dem langjährigen Erfolgscoach und dem OSV Eiszeit.

"Stefan Kohfahl verweigert jegliche Postannahme für den JFV. Es ist sehr schade, dass er damit den Jugendfußball so blockiert, wo er doch mit seiner Real-Madrid-Fußballschule vorgibt, Jugendliche zu fördern", sagt Matthias Minar, stellvertretender Vorsitzende des Oststeinbeker SV. So erfuhr am Meessen auch niemand, dass einer der ehemaligen Trainer und Betreuer wegen einer finanziellen Restforderung an den JFV einen Anwalt eingeschaltet hatte, der den Stein schließlich ins Rollen brachte.

Doch auch die OSV-Verantwortlichen hätten längst die Verhältnisse beim Jugend-Förderverein neu ordnen müssen. Schließlich wussten sie, dass aus der Ära Kohfahl noch diverse Forderungen offen geblieben waren und auch keines der drei weiteren angegebenen JFV-Vorstandsmitglieder eine Mitgliederversammlung einberaumen wollte.

Und zu guter Letzt hat auch der Fußball-Verband keine gute Figur abgegeben, hätte wenigstens in Oststeinbek nachfragen können, ob sie noch Rechtsmittel einlegen. "Wir wurden mit dem Schreiben vor vollendete Tatsachen gestellt. Das ist tragisch für die Kinder, aber uns blieb keine andere Maßnahme", gab Pressesprecher Byernetzki zu Protokoll.

Und wie geht es nun weiter? Noch ist die Anzahl an Nachholspielen überschaubar. Byernetzki: "Jetzt liegt es an den Oststeinbekern, uns das neue Urteil zukommen zu lassen. Erst dann können die zuständigen Instanzen neu entscheiden." Zur kommenden Serie hat sich das Thema JFV wohl erledigt. Der OSV will alle Teams übernehmen.