Fußball-Oberliga: Curslack spielt in Niendorf, Dassendorf bei H/R - SCVM plant

Wuchtig setzt sich Witalij Wilhelm, Oberliga-Fußballer vom SV Curslack-Neuengamme, auf unserem Bild gegen Altonas Felix Brügmann durch. Es ist ein Foto mit Seltenheitswert. Denn bislang war es ja nicht gerade die Rückrunde des 24-jährigen Edeltechnikers. Anfang Dezember hatte Wilhelm wegen einer Tätlichkeit Rot gesehen. Als er dann aber nach der fälligen Sperre wieder ins Team zurückkehrte, musste er auch noch die ungeliebte Position des Linksverteidigers übernehmen, da Teamkollege Kutay Keklikci mittlerweile in Australien weilte. Und in der Abwehr kam Wilhelm bislang nur selten zurecht.

"Witalijs Schwäche ist das Zweikampfverhalten", urteilt SVCN-Coach Torsten Henke. "In der Hinrunde, als er auf der linken Seite vor Keklikci im Mittelfeld spielen konnte, haben beide gut harmoniert. Doch als Linksverteidiger war es sehr durchwachsen, was er seit dem Winter bislang abgeliefert hat."

Technisch gehört Wilhelm zu den Besten im Kader der Vierländer. "Selbst vor Jahren schon, als er noch kein Stammspieler war, hat er für uns schon immer in der Halle gespielt", erinnert sich Henke. Nicht umsonst zählt der Ballkünstler zum Kreis der Kandidaten für den Aufbau einer Futsal-Nationalmannschaft. Doch die körperliche Komponente des Fußballs muss er sich erst noch erarbeiten. Offenbar mit großem Erfolg, wie unser Foto nahe legt.

Und genau um solche Fortschritte geht es bei den Vierländern, die in der Rückrunde bekanntlich vor allem ihren jungen Talenten wie Wilhelm Spielpraxis geben. Sie sollen das Zaghafte ablegen, als Ballkünstlern - technisch stark sind viele der jungen Leute - sollen auch Kämpfer werden. Eine gute Gelegenheit, diese Qualitäten zu zeigen, ist die Auswärtspartie am Sonntag beim Niendorfer TSV (14 Uhr, Sachsenweg). Dabei drängt mit Patrik Papke ein Akteur nach seinem Amerika-Trip wieder in die Starelf, der den Weg vom jungen Edeltechniker zum kompletten Oberligaspieler schon vor Jahren vollzogen hat.

Lokalrivale SC Vier- und Marschlande hat spielfrei, kann aber Erfolge bei der Kaderplanung vermelden. "Yasar Koca und Denis Urdin haben für die kommende Saison zugesagt", bestätigt Liga-Obmann Karl-Heinz Seidenstücker. Um die beiden erfahrenen Kräfte herum soll voraussichtlich in der Landesliga ein Team von jungen Talenten aufgebaut werden.

Tabellenführer TuS Dassendorf muss im Spitzenspiel zur SV Halstenbek-Rellingen, dem mit 68 Treffern torhungrigsten Team der Liga (Sonntag, 14 Uhr, Lütten Hall). Stürmer Tobias Kehr hat seine Sperre abgesessen, wird aber wohl erst einmal auf der Bank Platz nehmen müssen, denn nach dem überzeugenden 3:0 gegen Altona gibt es kaum einen Grund, an der Startelf etwas zu ändern. "Er ist eine Option für 20 Minuten Vollgas", plant Schönteich offenbar schon mal für die Schlussphase die totale Offensive. Denn mit einem Sieg könnten die Dassendorfer H/R aus dem Meisterschaftsrennen werfen.