Schwimmen: Maxine Wolters aus Escheburg gewinnt bei deutschen Meisterschaften überraschend Silber

Der Tag beginnt früh für Maxine Wolters. Um 5.40 Uhr steht die 15-Jährige in der Regel auf. Von Escheburg geht es zum Olympia-Stützpunkt nach Hamburg. Hier, im Dulsbergbad, zieht sie ab 7.15 Uhr ihre Bahnen. In diesem Jahr will sie sich vor allem im Brustschwimmen verbessern - ihrer Schwachstelle. Von 10 bis 16 Uhr drückt sie dann im angrenzenden Sportinternat die Schulbank. Anschließend geht es in den Kraftraum, gegen 18 Uhr noch einmal ins Wasser. Erst um 20 Uhr endet ihr Tag. Und dann muss die Sportlerin von der SG Bille auch noch zurück nach Escheburg.

Maxine Wolters führt das Leben einer Leistungssportlerin. Sie gehört zu den größten deutschen Schwimmtalenten. Und das hat sie bei den nationalen Meisterschaften in Berlin eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Über ihre Paradestrecke, den 200 Meter Lagen, gewann sie am Sonnabend bei den Frauen Silber - und das mit 15 Jahren. "Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber ich war schon in den Tagen zuvor in einer guten Form", sagte Maxine selbstbewusst. Mit ihrer Zeit von 2:13,98 Minuten stellte sie zugleich einen neuen deutschen Altersklassenrekord auf. Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft der "Erwachsenen" verfehlte sie lediglich um 37 Hundertstel.

Dafür hat sie die Norm für die "European Games" im Juni in Baku/Aserbaidschan in der Tasche. Und das nicht nur über 200 Meter Lagen, sondern auch über 400 Meter sowie 100 Meter Rücken.

Unterstützung erhält das Ausnahmetalent vor allem von ihren Eltern. Die bringen sie zum Olympiastützpunkt und holen sie auch wieder ab. Zudem hat die Elftklässlerin in ihrer Mutter eine kompetente Ansprechpartnerin, die selbst Leistungsschwimmerin war. Unter ihrem Mädchennamen Marion Zoller nahm sie sogar 1992 an den Olympischen Spielen in Barcelona teil. "Sie kann sehr gut nachvollziehen, was bei mir so passiert und gibt mir Tipps", sagte Maxine, die sich ab sofort auf Baku vorbereitet. Es soll ihr großer Höhepunkt in diesem Jahr werden. Unter Druck setzen lassen will sie sich aber nicht. Gefragt nach ihren Medaillenchancen, gibt sich Maxine diplomatisch. "Das kommt auf die jeweilige Situation vor Ort an", sagt sie.

Jonah Sumfleth verpasste hingegen die Qualifikation für die Junioren-Europameisterschaft in Baku deutlich. Über 100 Meter Rücken gelang dem 17-Jährigen vom FC Voran Ohe mit Rang 17 die beste Platzierung.