Oberliga: Erster Heimerfolg im Jahre 2015: SVCN schlägt Meiendorf mit 2:1

Viele Gedanken gingen Torsten Henke durch den Kopf. Eigentlich musste der Coach des Fußball-Oberligisten SV Curslack-Neuengamme nach 45 Minuten des Meiendorf-Spiels reagieren. Sein Abwehrhüne Marvin Schalitz hätte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr mitspielen dürfen. Zweimal wandelte der 19-Jährige ganz nah am Platzverweis. Deshalb verwunderte es zunächst, dass Henke seine Nummer 18 weiterspielen ließ. Für genau zwei Minuten.

Henke begründete dies anschließend so: "Die erste Hälfte war sehr hektisch. Ich wusste nicht genau, wie lange Ersatzmann Andreas Metzler, der seit Oktober verletzt war, braucht, um bereit zu sein." Nach kurzer Rücksprache handelte Curslacks Trainer dann umgehend - und wechselte in der 47. Minute. Die Richtigkeit vieler kleiner Entscheidungen von Henke war auch ein Grund für den nicht unverdienten 2:1-Erfolg.

Der erste Heimsieg in diesem Jahr ist auch wichtig für den weiteren Weg des SVCN. Dass die Saison mit der verjüngten Mannschaft eher durchschnittlich verläuft, war zu befürchten. Aber sich mit diesem Schicksal abfinden? Nein, das wäre auch nicht im Sinne eines Torsten Henkes. "Der Trainer", sagt Javad Gurbanian, "sagt uns schon, dass die Saison noch nicht abgeschlossen ist. Wir wollen noch zwei, drei Plätze klettern."

Und wer Schalitz, Gurbanian und die anderen beobachtete, der merkte, dass beim Klub noch Feuer drin ist. Schalitz allerdings hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn er aufgrund einer Notbremse gegen Robert Subasic Rot gesehen hätte (4.). Schiedsrichter Sven Ehlert begründete nur Gelb für Schalitz dem aufgeregten Gästecoach Matthias Stuhlmacher kurz nach dem Pausenpfiff so, dass der Meiendorfer Angreifer nicht direkt aufs Tor laufen, sondern nur hätte flanken können. Eine eher exklusive Sichtweise, wie sicher nicht nur Stuhlmacher fand, der nach einem weiteren Foul von Schalitz dann Gelb-Rot forderte - vergeblich (42.).

Glück für Curslack. Auch beim Führungstreffer. Gurbanian, auch so ein unermüdlicher Glücksgriff Henkes auf der linken Seite, wagte einen eher harmlosen 20-Meter-Versuch, der aber als Aufsetzer MSV-Keeper Tobias Sävke übertölpelte (20.). Bis zur 57. Minute hielt die Führung, dann erzielte Subasic aus dem Gewühl heraus nach einem Freistoß das 1:1. Henke entschied wieder richtig und brachte nach einer guten Stunde für das Mittelfeld mit dem zurückgekehrten Urlauber Patrik Papke die ordnende Hand. "Das hat uns eine gewisse Spielkultur gegeben", so der SVCN-Coach.

Und tatsächlich: Chancen hatten nur noch die Vierländer. Auch über den fleißigen, wenn auch nicht immer glücklichen Gurbanian, der in der entscheidenden Szene endlich einmal sinnvoll seinen Freiraum nutzte. Sein Außenrist-Pass fand Jan Landau, der den Siegtreffer markierte (83.). Die beste Entscheidung nach vielen guten für Curslack zuvor.

SVCN: Böse (3-4); Kleine (4-5), Spiewak (2-3), Schalitz (4-5) ab 47. Metzler (3), Wilhelm (3); Beldzik (5), Bannasch (2), Apel (3-4) ab 61. Papke (-), Gurbanian (3); Landau (3), von Hacht (5) ab 66. Schraub (-).