Meisterlich: Eric Agyemang erzielt beim 3:0 gegen Altona 93 alle Tore für seine TuS Dassendorf

Als Eric Agyemang in der 86. Minute des Oberligaspiels der TuS Dassendorf gegen Altona 93 ausgewechselt wurde, musste sich der ehemalige Fußball-Profi wüste Beschimpfungen einiger Gäste-Anhänger anhören. "Du kannst nichts außer umfallen" und "Du bist doch nur wegen dem Geld hier" hallte es über den Platz am Wendelweg. Der 35 Jahre alte Angreifer nahm die "fachlich fundierte" Kritik an seiner Person äußerlich regungslos hin. Sollten sie doch lästern und schimpfen. Agyemang hatte getroffen. Und zwar gleich dreimal beim 3:0-Sieg des Meisters, der damit Revanche für die 0:3-Pleite in der Hinrunde nahm.

"Wir haben im Hinspiel drei gekriegt und ihnen jetzt drei eingeschenkt - so, wie sich das gehört", resümierte der Routinier anschließend ganz nüchtern. So cool, wie er zuvor die zuletzt sehr starken Altonaer beinahe im Alleingang bezwungen hatte. "Dafür ist er da", kommentierte Coach Jan Schönteich den Gala-Auftritt seines Stürmers zunächst etwas flapsig, um ihm dann ein großes Lob auszusprechen: "Er ist ein großartiger Mensch. Es freut mich sehr für ihn."

Nun ist der "großartige Mensch" Teil eines Teams, das seit dem Jahreswechsel beinahe perfekt funktioniert. "Die Winterneuzugänge waren Glücksgriffe", sagte Mäzen Michael Funk mit Blick auf Seyhmus Atug, André Ladendorf und Onur Saglam. Letzterer bereitete das 1:0 grandios vor, als er in Bedrängnis einen Diagonalpass vom eigenen Strafraum auf Agyemang schlug. Der Stürmer rannte alleine auf das AFC-Gehäuse zu und schob den Ball an Keeper Gianluca Babuschkin vorbei ins Netz (4.).

Im Anschluss rissen die Gäste zunächst das Spiel an sich, konnten die sehr stabile TuS-Verteidigung um den überragenden Marcel Stadel jedoch nur selten vor kniffelige Aufgaben stellen. Lediglich eine Chance durch Felix Brügmann, der überhastet verzog (17.), sprang aus Altonas Bemühungen heraus.

Kurz darauf sanktionierte Referee Michael Ehrenfort (TuRa Harksheide) auf der Gegenseite eine Rettungsaktion von Cody Shields mit einem Strafstoß. Der Abwehrspieler hatte Seyhmus Atug, der den Ball über die Linie köpfen wollte, mit dem Fuß an der Stirn getroffen. Agyemang verwandelte den Penalty sicher (23.). "Heute gibt es hier noch Bambule, aber richtig", kündigte ein AFC-Fan nach dem 2:0 lautstark an.

Es blieb bei einer Drohung. Für Aufregung sorgte dafür Altonas Kapitän Matthias Ribeau, der nach einem Wortgefecht mit Schönteich ("Hör auf, mit unserem Spieler zu reden, du Blinder") des Platzes verwiesen wurde (40.). Dassendorfs Trainer musste ebenfalls hinter die Bande.

Von dort aus sah er einen ganz abgeklärten Auftritt seiner Elf in Abschnitt zwei, in dem Agyemang schnell für die Entscheidung sorgte (49.). "Jetzt stehen wir oben und wollen auch dort bleiben", sagte der Matchwinner.

TuS: Gruhne (3); Warmbier (2), Stadel (1), Hamdan (2), Saglam (2) ab 66. Murrins (-); S. Atug (2), Möller (3), Dettmann (3), B. Atug (2-3), Kurczynski (2) ab 73. Ladendorf (-); Agyemang (1) ab 86. Buchholz (-).