Mühelos: Die TuS Dassendorf besiegt den FC Süderelbe mit 3:0 und erobert die Tabellenführung

Der Anhang des Oberligisten FC Süderelbe stand direkt vor der neuen Anzeigetafel der TuS Dassendorf in Höhe der Mittellinie des Fußballplatzes am Wendelweg. In roter Farbe leuchtete dort nach 55 Minuten der Spielstand von 1:0 auf. "Männer, die können nicht mehr!", schrie ein Fan des Aufsteigers voller Inbrunst. Just hatte Stanislaw Lenz, Keeper der Hausherren, einen Kopfball von Yannick Petzschke gerade noch so über die Latte gelenkt. Die bis dato souveränen Gastgeber drohten, die Kontrolle über die Partie zu verlieren. Der ohne sechs Akteure angetretene Meister schwamm sich jedoch im Stile eines Champions frei, siegte am Ende recht mühelos mit 3:0 und eroberte sich dank der Pleite des VfL Pinneberg die Tabellenführung.

"Das hört sich deutlicher an, als es der Spielverlauf widerspiegelt", resümierte TuS-Coach Jan Schönteich. Der 47-Jährige ist passionierter Anhänger von Bayern München und klang in diesem Moment so demütig wie Startrainer Pep Guardiola, der sowohl seine eigenen Akteure als auch die des Kontrahenten unabhängig vom Ergebnis eigentlich immer "super, super" findet.

Dabei war Süderelbe im ersten Abschnitt keineswegs "super". Die Mannschaft des früheren Vier- und Marschländer Talents Jean-Pierre Richter (spielte mit den Bundesliga-Profis Martin Harnik und Max Kruse in der A-Jugend) hatte dem aggressiven Pressing und Tempospiel Dassendorfs kaum etwas entgegenzusetzen. "Das war in der ersten Halbzeit viel zu wenig", kritisierte der 27-Jährige. Seine Elf stürzte von einer Verlegenheit in die nächste und hatte Fortune, dass lediglich Kristof Kurczynski eine der vielen TuS-Chancen nutzte. Der Linksaußen traf nach Kopfballvorlage von Eric Agyemang zum 1:0 (14.). Ansonsten agierte die Schönteich-Elf in vorderster Front zu umständlich und unkonzentriert.

Das hätte sich nach dem Seitenwechsel beinahe gerächt. Plötzlich klappten die Automatismen bei der TuS nicht mehr. Die Raumaufteilung und das Zweikampfverhalten ließen zu wünschen übrig. "Beim Stand von 1:0 war es ein sehr, sehr offenes Spiel", resümierte Schönteich. Die Hausherren überstanden diese Phase mit etwas Glück unbeschadet.

Hernach ließen sie ihre Muskeln spielen. So setzte sich Seyhmus Atug nach einem Freistoß von Sven Möller energisch durch und bugsierte den Ball per Kopf in die Maschen (72.). Der Vorlagegeber sorgte schließlich nicht minder willensstark für den Endstand, als er einen Pass von Kurczynski veredelte (80.). Süderelbes Verteidigung hatte durch naives Verhalten jeweils kräftig mitgeholfen. "Wir sind überaus zufrieden damit. Diese Mannschaft muss man erst einmal kaputt spielen", freute sich Schönteich. Es war eben doch alles "super, super" an diesem Tag.

TuS: Lenz (2-3); Warmbier (2-3), Stadel (2), Hamdan (2-3), Saglam (3-4); S. Atug (3) ab 84. Buchholz (-), Möller (2), Dettmann (2-3), Bogunovic (3) ab 80. B. Atug (-), Kurczynski (2); Agyemang (3-4) ab 73. Murrins (-).